Hoes rudert zurück!

Bild unter CC-Lizenz, Urheber: Etienne Gorissen

Onno Hoes, der Bürgermeister von Maastricht war bisher einer der stärksten Befürworter des Wietpas. Er liess keine Gelegenheit aus zu verkünden, dass der Wietpas in „seiner“ Stadt ein voller Erfolg sei. Dabei ignorierte er den zunehmenden Strassenhandel, die Ängste der Bevölkerung und die Zurückgehenden Umsätze der vom Tourismus abhängigen Händler. Von den Problemen der Coffeeshopbetreibern ganz abgesehen…

Jetzt, kurz vor der Wahl (Zufall?) hat der VVD-Politiker in einem Brief an den Stadtrat verkündet, dass er die Zugangskriterien für die Coffeeshops in „seiner“ Stadt stark auflockern will: Anstelle einer festen Registrierung für einen einzigen Coffeeshop solle in Zukunft das Vorzeigen des Ausweises + Melderegisterauszug für den Einlass in einen der Maastrichter Coffeeshops ausreichen. Es solle keine Registrierung (und somit Speicherung der persönlichen Daten) mehr erfolgen.

Somit wären zumindest alle Datenschutzbedenken aufgehoben. Die Diskriminierung von ausländischen Touristen sowie Niederländern mit Wohnsitz im Ausland würde aber so weiter bestehen!

Hoes gibt hiermit indirekt zu, dass seine bisherige Politik ein massiver Fehler war, rudert aber nicht weit genug zurück. Denn die Strassenhändler würden durch so eine Maßnahme  nicht abziehen, denn deren Kunden wären weiterhin vorhanden.

Ich kann auch weiterhin absolut nicht verstehen, wie ein jüdischer (sic!), homosexueller (sic!) so diskriminierend denken kann.

Über mobo

Enttäuscht von der fehlenden Berichterstattung in den Mainstream-Medien über den Wietpas-Wahnsinn entschloss Stefan alias mobo sich, sein eigenes Ding zu machen und rief "Kein Wietpas!" ins Leben. Er hält Coffeeshops für ein schützenswertes Kulturgut. Hier kann man frei von Paranoia und der Angst vor Strafe in einem friedlichen Ambiente seinen Alltag vergessen. In seinem Privatblog mobos-welt.de bloggt er über das, was ihm bewegt. So ist auch die Idee zu "Kein Wietpas!" entstanden.

Veröffentlicht am 6. September 2012 in Wietpas und mit , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 23 Kommentare.

  1. Ist wie bei uns – vor der Wahl wird ALLES versucht noch Wählerstimmen für sich zu gewinnen…. Auch auf die scheinheilige Tour.

  2. Hoes rudert zurück? „Hoes rudert taktisch vor den Wahlen!“ ist treffender.

    Das ist ne scheinheilige Ratte, was ihm auch im Gesicht steht!Das ist eigentlich nicht wirklich seine Meinung.Hier zeigt die Politik ganz offensichtlich die Taktik des Wählerstimmenfangs.Hat seine Partei das eigentlich nötig, wobei es doch angeblich so gut für diese Sippschaft aussieht? Für Holländer mit ausländischen Wohnsitz bleibt die freie Auswahl, bzw. der Auschluss des Coffeeshops bestehen.Jeder der nicht richtig zu uns gehört belibt quasi draußen.Wie könnte man drauf kommen, dass der Herr ausländerfeindlich ist (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt).Der Mann hat aus der Geschichte nichts gelernt.Sowas von einem mit jüdischen Hintergrund,der blanke Hohn!

    Bleibt nur zu hoffen, dass nicht all zu viele Holländer auf ihn reinfallen.

    • Nein, auch Niederländer, die im Ausland wohnen dürfen nicht in die Shops. Auch nicht nach dem neuen Vorschlag, dass sie den Auszug aus dem Einwohnermeldeamt nicht nachweisen können.

  3. Dieser Hund dieser Blöde ! sollte ma wirklich meinen als jüdischer homosexueller sollte er etwas tolleranter sein .Ich als Raucher tolleriere auch schwule aus dem ganz einfachen grund jeder Bürger kann und soll machen was er will solange er niemand schadet oder belästigt .
    Das scheint in seinem kleinhirn noch nicht angekommen zu sein . Würde ihm vermutlich zu denken geben wenn man Homosexualität in Holland verbieten würde

  4. Nicht aufgeben Leute. Wir werden das schon schaffen. Holland wird Wietpas frei bleiben.

    Gerade kam mir folgendes in denn Sinn:

    Vielleicht wollte man in Holland testen wie der Wietpas ankommt! Sonst wäre dieser doch seit dem 01.05.2012 in der gesamten Niederlande eingeführt worden oder nicht. Wietpas funktioniert nicht, Wahlen sind nah. Wietpas kann weg gewählt werden ;)

    In den knapp 5 Monaten müsste man genug Erfahrung als Stadt gesammelt haben um sagen zu können das dieser Unfug nicht funktioniert. Holland wird Wirtschaftlich sehr stark einbrechen, wenn der Wietpas ab 01.01.2013 auch in Amsterdam eingeführt wird.

    Der Countdown läuft, noch 6 Tage und ich geh mich als erstes bei Marc bedanken :)

  5. Vielen Dank für die immer aktuellen News in dieser Debatte, ein großartiger Blog, ich ziehe den Hut und blicke gespannt auf die Entwicklungen …

  6. Björn Andresen

    Naja, bei soviel Lob kann ich ja mal Kritik üben. Es steht außer Frage, dass es eine Dikrimierung darstellt, wenn Menschen ohne 1. Wohnsitz in NL der Zugang zu den Coffeeshops verwehrt wird. Und daher bich ich auch gegen den Wietpas wie alle hier. Ich finde aber, dass es unterschiedliche Qualitäten der Diskriminierung gibt. Ich persönlich fühle mich durch den Wietpas jedenfalls nicht so diskriminiert, wie ich mich vermutlcih fühlen würde, wäre ich als Jude oder Homosexueller Represallien ausgesetzt. Dass ich als Mann eher keinen Zutritt zu z.B. Frauenhäusern habe, kann auch als diskriminierend verstanden werden, ist aber auf der anderen Seite logischeweise verständlich. Ich finde die Grenzen des guten Geschmacks sind (zumindest für mich) erreicht.

    • Ich wollte keinesfalls Diskrimierung gegenüber Juden oder Homosexuellen mit der Diskrimierung gegenüber Ausländern beim Wietpas irgendwie vergleichen, noch das eine oder andere verharmlosen. Ich finde es aber bemerkenswert, dass jemand, der mit Sicherheit aufgrund seiner Religion und seiner sexuellen Ausrichtung sehr oft selbst diskriminiert wird, eine Gesetzgebung jubelnd beführwortet, die eine bestimmte Personengruppe diskriminiert. Das passt nicht zusammen finde ich. Alle Homosexuellen in meinem Bekanntenkreis zähle ich eher zu den toleranteren Menschen, die wesentlich mehr Verständnis für anders denkende oder andere Nationalitäten haben als „Heten“. Wenn ich in irgendeiner Weise homophob oder antisemitisch rüber kam, möchte ich mich dafür entschuldigen.

      • Nachtrag: In meiner Welt ist es egal, ob man schwul, jüdisch, Kiffer oder schwuler jüdischer Kiffer ist. Aber ich erwarte dann auch die selbe Toleranz zurück.

      • sehe ich genauso , auf dein angebot mit der runde komme ich hoffentlich bald zurück :)

  7. mobo,

    bei diesem Angebot bin ich auch dabei :) Am besten noch mit Marc zusammen einen schönen Joint rauchen.

  8. Ich komme auch mobo :-O

  9. Hier ein interessanter Bericht über mögliche Koalitionen nach der Wahl am 12.09.2012.

    http://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/aktuelles/archiv/2012/september/0906wahl.shtml

    Ruttes VVD wird nicht, wenn sie denn die stärkste Partei wird, um eine Kollation mit der PvdA, bzw SP und der D66 herum kommen, um überhaupt über die nötigen 75 Sitze zu kommen.

    Und alle diese Parteien sind gegen den Wietpas. Egal wie die Wahl ausfällt, ich bin mir absolut sicher, dass der Wietpas kippen wird. Ich hoffe sehr, dass das Thema Wietpas in den Koalitionsverhandlungen dann auch ein Thema ist und die Koalitionsparteien auf dessen Abschaffung bestehen, und Rutte nachgeben MUSS.

    • Danke, für den Link.
      Das ist doch mal ein echt interessanter Überblick zu den Möglichkeiten.
      Ich sehe das so wie du.
      Bei den meisten Koalitionsmöglichkeiten sieht es für die Wietpasgegner ja recht gut aus. Denn immerhin hätten sowohl CDA als auch VVD in Koalitionen an denen sie beteiligt wären, immer mehrere Parteien dabei die den Wietpas sofort abschaffen wollen.

      • kann man nur hoffen, das die Weedpassfriendly Parteien sich dann noch an ihre Positionen vor der Wahl, bei dann zu erwartenden Koalitionsverhandlungen, erinnern.. Da traue ich eigentlich grundsätzlich keiner Partei, außer den Piraten ;-) .

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