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Kurznachrichten #3

Maastricht/Euregio: Sah es bis gestern noch danach aus, dass Bürgermeister Hoes (VVD) einknickt und auch in Maastricht das Einwohnerkriterium nicht mehr kontrolliert wird, hat sich das Bild schon wieder dramatisch verschoben. Nachdem Justizminister Opstelten (VVD) seine hunderprozentige Unterstützung für Hoes bei der Durchsetzung des I-Kriteriums in Maastricht zugesagt hat, und sich Hoes bei seinem Kollegen aus Sittard-Geleen entschuldigt hat, soll er nun doch Polizisten aus Roermond bekommen. Zusätzlich ist zu sehen, dass nun wohl gegen die Kunden der Maastrichter und Limburger Coffeeshops vorgegangen wird. Großkontrollen in Maastricht und an den Grenzen und es wird auch von Zivilpolizei in den Coffeeshops gesprochen. Die CDA schockiert mit dem Vorschlag, notfalls das Militär in Maastricht einzusetzen.

Den Haag: In einem Interview des niederländischen Senders NOS versichert Justizminister Opstelten, dass er voll hinter Bürgermeister Hoes steht und diesen auch zu 100% unterstützt: „In der Regierungserklärung steht, dass der Drogentourismus bekämpft werden soll. Das muss und das soll auch passieren. Ich habe Bürgermeister Hoes, mit dem ich in Kontakt stehe, meine volle Unterstützung zugesagt. Wenn der Bürgermeister von Maastricht zusätzliche Polizisten braucht, um gegen den illegalen Drogenhandel auf den Straßen vorzugehen, bekommt er die. Er braucht nur einen Plan zu erstellen und dann erhält er zusätzliche Kräfte der nationalen Polizei“, so Opstelten gestern.

Maastricht/Sittard-Geleen: wie L1 meldet, hat sich Bürgermeister Hoes bei seinem Kollegen Sjraar Cox von Sittard-Geleen entschuldigt. Am Donnerstagabend hatte Hoes in der TV-Sendung L1LT sein Befremden darüber ausgedrückt, dass die Bürgermeister von Sittard-Geleen und Roermond nichts gegen Coffeeshops unternehmen, die an Ausländer verkaufen, obwohl dies so unter den limburger Bürgermeistern abgesprochen gewesen sei. Hoes hat laut einem Sprecher der Gemeinden Sittard-Geleen am gestrigen Freitagabend angerufen und sein Bedauern darüber ausgedrückt, dass seine Aussage nicht stimmt. Sittard-Geleen wendet sehr wohl das Einwohnerkriterium an. Bei Roermond hat sich Hoes dagegen nicht entschuldigt. Die Gemeinde Roermond erwartet jedoch ebenfalls eine Entschuldigung.

Maastricht: In einem Telefoninterview mit dem Sender NOS sagte Hoes gestern Nachmittag, das Problem zu wenige Polizisten zu haben um zu kontrollieren, ob sich die Coffeeshops an die Regeln halten und gleichzeitig gegen die Overlast durch die illegalen Straßendealer vorzugehen sei gelöst. Entgegen früherer Zusagen gäbe es nun keine Beschränkung mehr bei der Anzahl der Polizisten, die Hoes vom Justizministerium zur Verfügung gestellt werden. Die nationale Polizei werde Aufgaben in Maastricht übernehmen. Hoes nennt das Verhalten der Coffeeshopbetreiber erneut eine Provokation, auf die er entsprechend reagieren müsse. Damit würden Menschen nach Maastricht gelockt, die dann Overlast verursachen und es würden dadurch auch Straßendealer angezogen. Er versuche das Rechtssystem so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.

Roermond: Gestern Abend um kurz vor 23 Uhr meldet L1, dass Bürgermeister Hoes nun doch 5 zusätzliche Polizisten aus Roermond bekommt. Das sagte Loco-Bürgermeister (stellvertretender Bürgermeister) Wim Kemp von Roermond. Er ist über den Verlust von 5 Beamten verärgert. Justizminister Opstelten hatte am Freitag zugesagt, dass Hoes zusätzliche Polizisten bekommt. Ob auch andere Gemeinden Polizeibeamte an Maastricht abgeben müssen, ist nicht bekannt.

Euregio: Bereits vorgestern Abend fand in der Euregio (D/NL/B) eine gemeinsame Großkontrolle an den Grenzen statt, wie L1 gestern meldet. Dabei wurden auch erstmals die Kameras eingesetzt, die die Niederlande an jedem Autobahngrenzübergang installiert haben. Es wurden ca. 1000 Autos und 22 Züge kontrolliert. Die Aktion richtete sich hauptsächlich gegen Drogenschmuggel und Diebstahl. 22 Menschen wurden mit kleinen Mengen Drogen erwischt. Vier Personen wurden festgenommen. Drei von Ihnen wegen Drogenbesitz und eine Person weil gegen sie ein Haftbefehl vorlag. Ein 45 jähriger Autofahrer hatte 600 Gramm Cannabis bei sich. Bei einer Frau wurden 100 Gramm Cannabis und 200 Gramm Amphetamin gefunden.

Den Haag: ED.nl meldet, dass die CDA notfalls das Militär einsetzen will, um die Drogenkriminalität in Maastricht zu bekämpfen. Laut CDA ist Justizminister Ivo Opstelten (VVD) viel zu lasch bei der Unterstützung für Maastricht, das mehrfach um Hilfe ersucht hat. „Opstelten redet viel über die Bekämpfung des Drogentourismus, aber er handelt nicht“, so Tweede-Kamer-Mitglied Peter Oskam. Die CDA möchte, dass Maastricht zusätzliche Polizeibeamte erhält. Sollte das nicht funktionieren, muss die Armee eingesetzt werden.

Provinz Limburg: Am heutigen Samstag schreibt die Tageszeitung De Limburger, dass die Polizeibeamten, die in Maastricht eingesetzt werden sollen, doch aus Limburg kommen. Das ist gegen die getroffene Absprache. Innerhalb der Polizei wird befürchtet, dass diese Anordnung verminderte Polizeikapazitäten auf den Straßen im Rest von Limburg verursacht. Verschiedene Quellen aus der Politik haben das bestätigt. Es soll um 25 Polizisten gehen – 5 aus jedem Polizeidistrikt in Limburg. Im vergangenen Monat sprachen sich die Bürgermeister der acht Coffeeshopgemeinden in Limburg noch ab, die Polizeikapizitäten unangetastet zu lassen.

Keine zusätzlichen Polizisten für Maastricht aus Roermond

Roermond/Maastricht: Wie L1 News heute meldet, wird die limburger Gemeinde Roermond keine Polizisten an Maastricht abtreten. Das stellte Bürgermeister Peter Cammaert heute klar.

Keine zusätzlichen Polizisten für Maastricht aus Roermond - Photo: mit freundlicher Genehmigung von JDTV

Keine zusätzlichen Polizisten für Maastricht aus Roermond – Photo: mit freundlicher Genehmigung von JDTV

Damit reagiert Cammaert auf einen Wunsch von Maastrichts Bürgermeister Onno Hoes. Dieser ist auch der Polizeichef der Provinz Limburg und will zusätzliche Polizeikräfte aus anderen liburger Coffeeshopgemeinden nach Maastricht holen. Laut Hoes kann so die zunehmende Aggressivität von kriminellen Drogendealern bekämpft werden.

Für Cammaert ist diese Vorstellung von Hoes jedoch indiskutabel. „Roermond braucht selbst mehr Polizisten“, sagt er. Auch Roermond kennt Belästigungen durch Straßendealer. Daher sei ein Zusammenrottungsverbot und mobile Überwachungskameras geplant.

Die VVD Roermond gab bereits am Montag bekannt, dass sie sich bei den Beratungen der Bürgermeister der acht Coffeeshopgemeinden gegen eine Verlegung von Polizeikräften aussprechen wird.

Lage in Maastricht verschärft sich

Kurzentschlossen bin ich gestern Abend noch nach Maastricht gefahren. Nach dem euphorischen und zugleich harmonischen Sonntag der Wiedereröffnung der Coffeeshops für Touristen, waren zehn Tage vergangen. Die paradiesischen Zustände haben leider nicht angehalten. Sie wurden überschattet von den Razzien im Mississippi, Smokey und Kosbor und der Bedrohung von Coffeeshopbesitzer Marc Josemans und dem Kamerateam von JDTV durch einen, mit einem Klappmesser bewaffneten, Straßendealer. Leider waren auch gestern wieder mehr Drugsrunner zu sehen als am Bevrijdingsdag. Dazu wurde die Polizeipräsenz immer massiver  je später der Abend wurde. Auch in Bezug auf Angebot und Qualität musste ich gestern so einige Ernüchterungen erleben. Die soeben eingetroffene Meldung, dass Hoes nun endgültig die Schließung der Coffeeshops durchsetzen will, die sich nicht an die Coffeeshopverordung der Stadt halten, sondern trotzdem an Nicht-Einwohner der Niederlande verkaufen, setzt dem Bild von Maastricht, dass ich gestern sehen musste, die Krone auf.

Sie hat alles gesehen und schweigt - Easy, die Schildkröte aus dem Easy Going - Photo by Antonio Peri

Sie hat alles gesehen und schweigt – Easy, die Schildkröte aus dem Easy Going – Photo by Antonio Peri

Gegen 18 Uhr erreichte ich Maastricht. Erst Abends hatte sich die Sonne sehen lassen und versprach noch einige schöne Stunden. Am Bevridingsdag habe ich noch das Missouri (das ehemalige Smurf) auf der anderen Maasseite kennengelernt. Von außen ein sehr kleiner, unauffälliger Laden. Durch seine Schlauchform aber gar nicht so klein, wie man von außen meinen würde. Dieser Shop war der einzige, den ich nie besucht habe. Warum weiß ich auch nicht, aber als ich dann an besagtem Sonntag das Menü dort sah, bin ich neugierig geworden. Der erste Shop in Maastricht, in dem ich eine Kush-Sorte auf dem Menü gesehen habe. Am Sonntag war es O.G.-Kush für 12,50 €.  Gekauft habe ich es damals nicht und ich kann auch nichts über die Qualität am 5. Mai sagen. Gestern dann gab es Kandy Kush für den gleichen Preis. Was ich dann jedoch erleben musste, war eine negative Premiere sowohl für mich als auch für eine liebe Freundin und kein Wietpas!-Leserin, die mich begleitete und Maastricht auch seit langen Jahren und sogar noch etwas besser kennt als ich.

Das Kandy Kush probierten wir gleich im Laden. Ein durchschnittliches Gras –  mostly Indica, das war auch das einzige, was es mit dem mir bekannten Kandy-Kush gemeinsam hatte – die Wirkung war klar Indica. Der Geschmack jedoch hatte nichts mit dem typischen Haschisch-Geschmack (Du denkst Du rauchst Hasch aber es ist Gras) von richtigem Kandy-Kush zu tun. Zusätzlich gab es noch White Rhino für 8 € – dazu später mehr, Silver Haze für 11€, Amnesia für 10€ und eine oder zwei Sorten die mir entfallen sind. Am Befreiungstag gab es mindestens 12 verschiedene Sorten im Missouri. Der GAU war jedoch das White Rhino. Leider haben wir das nicht im Shop probiert. Ich nahm direkt einen Plastikgeruch wahr, nachdem ich den Joint angezündet hatte. Der Geschmack war entsprechend. Daraufhin zündete ich einen kleinen Bud pur an und untersuchte das Aschebild – es war nicht eindeutig schwarz oder ölig auf einem weißen Papier, allerdings zwischen den Fingern zerriebene Asche hinterließ schon einen schwarzen und auch etwas öligen Film. Die Anzeichen auf Brix sind nicht zu ignorieren – also wird das Missouri wohl kein Stammshop von mir werden und ich hoffe, dass dieses schlechte Beispiel in Maastricht keine Schule macht. Jedenfalls kannte meine Begleiterin das Missouri besser als ich und sie hatte bislang (das heißt bis vor dem Wietpas) noch nie schlechtes Material erhalten. Wie wir beide übrigens zuvor noch nirgendwo in Maastricht und das in so vielen (ca. 17 oder 18) Jahren.

In der Nähe des Parkautomaten nahe der Rechtsstraat lungerten bei unserer Ankunft zwei Straßendealer, die sich jedoch auf´s Anpfeifen beschränkten und verschwunden waren, als wir das Missouri wieder verließen. Mit einem Luxus-Eis (das seit letztem Jahr jedoch auch 10 Cent günstiger geworden ist und nun pro Kugel nur noch 1,60 anstatt 1,70 kostet) machten wir einen Spaziergang durch das, in abendliche Sonne getauchte, Maastricht über die Sint Servaas-Brücke auf die andere Seite der Stadt zum Easy Going. An den üblichen Ecken in der Nähe der Honderstraat waren mehr Straßendealer zu sehen als am Sonntag. Im Easy Going war wenig Betrieb und auch hier hatte sich das Menü merklich verkleinert. Es waren nur noch zwei Sorten auf der Karte: White Widdow für 9,50 € und Jack Herer für 12 € – was doch recht stattliche Preise sind. Marc Josemans war persönlich anwesend und erkannte meine Begleiterin und mich direkt wieder als wir in den Laden kamen. Er nahm sich Zeit für ein kleines Gespräch mit uns. Ich sagte ihm, dass wir froh seien, ihn ohne Stichverletzungen wiederzusehen, und er entgegnete, dass der Straßendealer, der ihn bedroht hat nun auf die Argumentation setzt, es sei alles inszeniert gewesen. Unwahrscheinlich dass er damit bei der vorliegenden Beweislage durchkommt. Marc Josemans bestätigte, dass Bürgermeister Hoes aktuell gegen die Straßendealer vorgehe, meinte aber gleich dass diese Strategie wohl nur zwei Tage anhalten, und dann wieder gegen die Coffeeshops vorgegangen wird. Er war ein bisschen überrascht, als ich ihm sagte wo und wieviele Drugsrunner ich gerade auf dem Weg gesehen hatte. Zwischenzeitig waren sie wohl gestern einmal abgetaucht und auch als wir das Easy Going verließen, sahen wir keine Dealer mehr. Dafür aber umso mehr Polizei.

Coffeeshop Kosbor - ein Opfer von Hoes Starrsinn - Photo by Antonio Peri

Coffeeshop Kosbor – ein Opfer von Hoes Starrsinn – Photo by Antonio Peri

Leider hatten wir nur noch wenig Zeit. Mittlerweile war es Viertel nach Acht und die meisten Geschäfte längst geschlossen. Auf die Boote warfen wir nur einen kurzen Blick im Vorübergehen und konnten erkennen, dass zumindest das Mississippi geöffnet war. Das Smokey wirkte geschlossen, aber ich wollte unbedingt noch sehen, ob das Kosbor geöffnet hatte. Diese Hoffnung wurde nicht bestätigt. Am Kosbor war alles dicht und es hing auch keine Erklärung oder ähnliches an den Fenstern. Rund um die drei Shops, die bereits Opfer der Razzien wurden, wimmelte es plötzlich nur so von Polizei, die auch langsamer wurden, als sie uns am Kosbor stehen sahen. Ich erklärte noch kurz einer Gruppe französischsprachiger Belgierinnen den Weg zum Heaven 69 als ein Polizeiwagen nach dem anderen vorbeifuhr. Sie sammelten sich kurz an der Brücke nahe der Hondertstraat und es wirkte beinahe, als rückten sie (es war kurz vor 21 Uhr) zur nächsten Razzia aus.

Vielleicht war das der Auftakt zu weiteren Aktionen. Soeben meldet Maastricht dichtbij, dass Onno Hoes nun mit den Schließungen von Coffeeshops fortfahren will.“Ich habe nun drei Shops geschlossen. Wie weit soll ich damit noch gehen? Die Coffeeshopbesitzer haben unserem Rechtssystem den Krieg erklärt,“ sagte Hoes heute morgen gegenüber Radio 1. Hoes spricht von einer exorbitanten Zunahme der Overlast seit dem 5. Mai, dem Tag seitdem die Coffeeshops wieder Touristen bedienen.

Der Bürgermeister erkennt, dass die Situation in einigen Vierteln unbeherrschbar geworden ist. „Seit dem 5. Mai erleben wir einen Zustrom von Menschen aus der Wallonie und Nordfrankreich. Diese Menschen haben nicht nach Maastricht zu kommen. Sie haben nicht das Recht, in den Coffeeshops Cannabis zu kaufen. Diese Menschen haben hier nichts zu suchen.“

Dem Radio sagte Hoes, dass die Coffeeshopbetreiber das Rechtssystem nicht ernst nehmen. „Es gibt ein richterliches Urteil, und sie interpretieren dieses Urteil anders als die Gemeinde. Sie haben beschlossen, dass an Ausländer verkauft werden darf, aber in einem Rechtssystem wartet man die Berufung ab,“ so der Bürgermeister.

Damit bestätigt sich die Befürchtung, die Marc Josemans mir gegenüber gestern noch geäußert hat nun sogar einen Tag früher. Die stark geschrumpften Menus (und im Easy Going sogar noch die Mengenbeschränkung auf 3 Gramm) könnten ebenfalls darauf hindeuten, dass die Coffeeshops keine größeren Lagermengen mehr haben, da sie sich alle auf die baldige Schließung vorbereiten. Was folgt könnte ein weiter Rechtsstreit sein, der wieder monatelang anhält.

Eskalation in Maastricht: JDTV-Team mit Messer bedroht

In Maastricht wurde gestern Abend das Team von JDTV vor dem Easy Going von einem Straßendealer mit einem Messer bedroht.  Der Mann drohte auch vor dem Fenster des Easy Going Coffeeshopbetreiber Marc Josemans zu erstechen. Nachdem die Drugsrunner nach der ersten Razzia am Montagabend triumphierend  an den Coffeeshops vorbeizogen und am Mississippi während des Polizeieinsatzes jubelten, scheint die Stimmung nun immer aggressiver zu werden.  

"Ich stech dich ab!" Dealer droht auf offener Straße - Photo by JDTV - Mit freundlicher Genehmigung von JDTV

„Ich stech dich ab!“ Straßendealer droht durchs Schaufenster des Easy Going – Photo by JDTV – Mit freundlicher Genehmigung von JDTV

Die Situation in Maastricht verschärft sich weiter. Wie JDTV heute berichtet, musste das Team des Online-Senders die Auswirkungen der Politik von Ivo Opstelten und Onno Hoes gestern am eigenen Leib erfahren. Schon im Laufe des Tages wurden die beiden Mitarbeiter von einer Gruppe Straßendealer eingekesselt und bedroht. Dann beinahe von einem Touristen überfahren, der vor den Drugsrunnern flüchtete.  Als sei das noch nicht genug Beweis für die unhaltbaren Zustände in der Stadt, stand am Abend, in direkter Nähe des Easy Going, plötzlich ein Mann mit gezogenem Messer hinter dem Kamerateam und bedrohte zuerst dieses und dann durchs Schaufenster auch Kunden und Mitarbeiter des Easy Going und rief er wolle Coffeeshopbetreiber Marc Josemans erstechen.

Die herbeigerufene Polizei, die endlich einmal gegen einen der Richtigen vorgehen konnte, anstatt vom Bürgermeister gezwungen zu werden die Situation durch Razzien und Schließungen von Coffeeshops weiter zu verschärfen, nahm zusammen mit den JDTV-Mitarbeitern die Verfolgung des Täters auf, die in einer Tiefgarage endete, wo der Mann festgenommen wurde. JDTV hat den ganzen Vorfall gefilmt. Die Aufnahmen werden in eine Dokumentation über den Wietpas einfließen und unzensiert veröffentlicht. Eine Fotoreportage ist bereits online.

Photo by JDTV - Mit freundlicher Genehmigung von JDTV

Endlich darf die Polizei etwas sinnvolles tun – Photo by JDTV – Mit freundlicher Genehmigung von JDTV

„Wie lange wird es dauern, bis diese Jungs genug gedealt haben, um sich größere Waffen zu besorgen und damit ihre Dealerplätze zu sichern und neugierige Medien auf Abstand zu halten?“ schreibt JDTV in deren Blog. „Diese Verordnung (Das Coffeeshopbeleid der Stadt Maastricht) ist lebensgefährlich. Viele Einwohner von Maastricht haben uns gegenüber von nicht akzeptablen und unhaltbaren Zuständen berichtet. Sogar Polizeibeamte klagen, da sie ihre Stadt verwahrlosen sehen und nicht gegen die Straßendealer vorgehen dürfen, dafür aber Razzien in Coffeeshops durchführen müssen. Auch die Polizisten finden die Situation in Maastricht, wo nicht normal vorgegangen werden darf, widerlich. Dadurch seien die Straßendealer immer brutaler geworden und bekämen immer mehr die Oberhand.“   , so JDTV weiter.

Hier noch ein Video von L1 News, in dem sich Marc Josemans zu dem Vorfall und der Situation äußert.

JDTV hat nun doch bereits jetzt ein Video zum Vorfall veröffentlicht:

Direktlink zum Video: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=zphLyeBBKhY

Maastricht: Onno Hoes will mehr Polizisten einstellen

Die Vermutungen der letzten Tage bestätigen sich. Bürgermeister Onno Hoes hat nun bei seinem Parteigenossen Justizminister Ivo Opstelten (VVD) eine Anfrage gestellt um mehr Polizisten einstellen zu dürfen. Diese sollen verstärkt gegen den illegalen Drogenhandel vorgehen.

Hoes bleibt stur - Polizei bei einer Demonstration in Maastricht - CC Lizenz Photo by Pascal Jaminon

Hoes bleibt stur – Polizei bei einer Demonstration in Maastricht – CC Lizenz Photo by Pascal Jaminon

Hoes arbeitet aktuell an einem neuen Plan zur Kontrolle und Umsetzung der Coffeeshopverordnung von Maastricht. Justizminister Opstelten hat dazu alle Gemeinden mit Coffeeshops aufgefordert und die Vorzeichen aus Maastricht sehen nicht danach aus, dass das I-Kriterium (Coffeeshops nur für Einwohner der Niederlande) darin abgeschafft wird. Onno Hoes folgt mit seiner Anfrage nach mehr Polizeikapazitäten einem Antrag von Jan Hoen (MVP – Maastrichtse Volkspartij). Maastricht bekam schon nach der Einführung des Wietpas zusätzliche Polizeibeamte und Kontrolleure, die die neuen Regeln durchsetzen sollten. Damals stellte das Ministerium sechs Beamte. Weitere 10 Polizisten wurden befristet von Polizei und Gemeinde eingesetzt. Diese Befristung ist am 01. Januar dieses Jahres abgelaufen. „Gesetze durchzusetzen ist ein Kampf, der einen langen Atem benötigt. Sobald man dort einschneidet, merkt man das sofort.“ sagt Hoes Sprecher Gertjan Bos, wie die Zeitung De Limburger heute meldet.

Das ist ein klares Signal für ein „weiter so“. Hoes will sich von seinem Kurs nicht abbringen lassen und dem Problem der Straßendealer mit harter Hand begegnen anstatt die Ursache zu beseitigen. Das Beispiel Nijmegen scheint in Maastricht keine Nachahmer zu finden.

Gelderlander Knipselkrantjes – 1

Gelderlander-1

Was wir so über das Internet aus den Niederländischen Medien an Informationen beziehen ist nicht wenig – aber ganz offensichtlich noch lange nicht alles.
Nachdem ich heute Morgen die Internetverfügbare Meldung, das sich in Nijmegen evtl. etwas bewegen könnte auf „Kein Wietpas!“ einstellte war mir der Satz Meer lezen over dit onderwerp? Kijk in de krant van 19/01/2013.“ ein Dorn im Auge. Meine Frau zum Glück gerade in Brüssel – und am Bahnhof gibt´s  da ALLE Zeitungen… – angerufen – alles perfekt, sie schafft es – aber das faxen/mailen nicht… So habe ich mir dann die Zeitung Online (2,39€) gekauft. Es hat sich gelohnt!

Schon auf dem Titelblatt (S. 1): „Probleme dank des Bürgermeisters“ Während Ausländer in Arnheim wie gewohnt in CoffeeShops willkommen sind, müssen sie in Nijmegen abgewiesen werden. Straßendealer ergreifen die Chance“

Auf der 2. Seite folgt der erste Bericht zu dieser Schlagzeile. In der roten Ellipse, der Beitrag welcher auch im Internet frei verfügbar ist. Ich übersetze bestmöglich ohne eigene Wertungen einzubringen.

Minister Opstelten möchte Ausländern den Zugang zu CS verwehren, aber die Gemeinden dürfen eigene Überlegungen umsetzen. Und so sind Deutsche in Arnheim willkommen, aber nicht in Nijmegen.

„Probleme dank des Bürgermeisters“ Während Ausländer in Arnheim wie gewohnt in CoffeeShops willkommen sind, müssen sie in Nijmegen abgewiesen werden. Straßendealer ergreifen die Gelegenheit“

von Harm Graat und Jasper van Gruijthuijsen

An der Ecke Vlaamsegas / Tweede Walstraat, einem berüchtigten Stückchen Arnheim Nimwegen stehen sie bereit, Junge Burschen, tief eingegraben in ihren gefütterten Jacken. Ausschau haltend nach Auto´s mit Deutschem Kennzeichen. Wenn ein „Opfer“ die Straße lang fährt fallen die Straßendealer es an wie ein Hyänenrudel ihre Beute.

Ein Junge mit einer peruanischen Mütze hat „Biss“. Während zwei Deutsche in einer Nische der Vlaamsegas warteten kaufte „die Mütze“ in 6 CS Gras. „Wahrscheinlich hat der Junge rund 120EUR verdient – in 20 Minuten“, sagt ein Mitarbeiter vom CS Dreadlock. „Letztens sah ich wie zwei Deutsche Mädchen einem Straßendealer 50EUR gaben. Der holte bei uns für 30€ und steckte 20€ in seine Tasche. Die Mädchen standen dann da und wahren buchstäblich am heulen. Ich habe ihnen gesagt, das sie besser nach Arnheim fahren sollen, da würden sie nicht abgezogen“.

Zwischenhändler wie „die Mütze“ profitieren von der Tatsache, das Deutsche seit dem 1. Jan. nicht mehr in den 14 Nimwegener CS willkommen sind . „Wir sind mit dem Jahreswechsel um 15 Jahre zurück gegangen“, sagt Victor Verriet, Besitzer von den großen Coffeeshops Dreadlock und Jetset. „Damals war die Vlaamsegas ein Moloch – voll mit Dealern. Wir als CS-Besitzer haben Bewacher vor die Tür gestellt, Kameras aufgehangen, die Straße sauber gehalten. Aber jetzt sind wir zurück im Damals“.

Auch andere Nimwegener CS-Besitzer bestätigen einen stark zugenommenen Straßenhandel.
Die Straßendealer schauen allein nach dem Geld. Sie schauen nicht nach dem Alter und verkaufen auch harte Drogen“, stellt der Eigner vom Kruidentuin fest.

Die Nimwegener CS sind die einzigen in der Region mit Schildern wie „Keine Ausländer – No Foreigners“ an der Tür; Bürgermeister Bruls legt die neuen CS-Regeln von Minister Opstelten strenger aus als andere Burgermeisterkollegen von z.B. Amsterdam oder Arnheim. Zugegeben: Die Nimwegener Shops haben ein Interesse daran, das sich jetzt hart an die unerwünschten Nebenwirkungen erinnert wird, ihren eigenen Angaben nach hat sich der Umsatz seit dem Jahreswechsel um 25 % reduziert.

„Aber wir haben auch Beweise“ sagt Rechtsanwalt André Becker im Namen von CS-Besitzer Verriet. Er zeigt auf ausgewählte Kamerabilder, gemacht durch die Bewachungskamera des Jetset´s, auf denen das Werk der Straßendealer festgehalten ist. Aus diesen Aufnahmen wurde eine youtube-Film gemacht. Donnerstagabend wurde der Film an Bruls und alle Nimwegener Fraktionsvorsitzenden geschickt.

Für Noel Vergunst, Fraktionsvorsitzender der Koalitionspartei GroenLinks in Nimwegen, beweisen die Bilder den Zustand, den er selbst die letzten Wochen erlebte. „Der Straßenhandel nimmt schnell zu. Dealer welche eigentlich nur Koks verkauften nehmen jetzt das Gras hinzu. Es entsteht eine Vermengung von Hard- und Softdrugszene. Ich habe auch gehört, das einige CS aus Garagen heraus operieren um Deutsche bedienen zu können.“

Der Nimwegener Gemeinderat rief Bürgermeister Bruls im Dezember auf, wie andere Bürgermeister, Ausländer nicht abzuweisen.  „Wir hatten hier in Nimwegen nämlich kaum Probleme“, sagt Vergunst. „Jetzt aber, hat unser Bürgermeister ein Problem kreiert. Das nehme ich ihm sehr übel. Das war alles vorrauszusehen

Per Brief ruft Rechtsanwalt Beckers den Bürgermeister auf seine Richtlinien unmittelbar zu revidieren. Vergunst und andere Ratsmitglieder sollen Ende des Monats, während einer Ratssitzung, dasselbe tun.

Weiter gehts in der roten Ellipse, die ich hier bereits übersetzt habe.

Ich finde der Bericht ist absolut TOP. Sachbezogener kann man den ganzen Sachverhalt ja kaum wiedergeben. Immerhin ist der „De Gelderlander“ ja nicht irgendwer sondern DIE Zeitung im Raum Arnheim/Nimwegen. Zudem steht dieser Artikel auf Seite-2 und da absolut  dominierend inkl. Ankündigung auf Seite 1. Der Gelderlander macht die Straßendealer/Coffeeshops an diesem Samstag zu ihrem Lokalthema Nr. 1.!
Auf Seite 3 geht es weiter – aber dazu Morgen mehr… ;-)