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Sechs Coffeeshops in Maastricht öffnen wieder

Habe ich eben geschrieben: „Es gibt nichts aus den Niederlanden zu berichten“ ? L1-Nieuws hat mich sofort eines besseren belehrt, denn soeben wird gemeldet, dass sechs Coffeeshops wieder ihre Türen geöffnet haben – aber nur für Inländer.

Außer dem Rastafari House Boni, welches nicht dem VOCM (Vereinigung offizieller Coffeeshops Maastricht), angeschlossen ist, sind das Slow Motion, Missouri, Maxcy´s, Club 69 und Heaven 69 wieder für Einheimische geöffnet.

Wie der Vorsitzende des VOCM, Marc Josemans sagt, halten sich diese Coffeeshops nun an die Regeln und verkaufen nur noch an Einwohner der Niederlande.

Anfang letzten Monats beschlossen die Coffeeshops, nach einem Gerichtsurteil, das Einwohner-Kriterium nicht mehr zu beachten. Daraufhin wurden alle Cannabis-Geschäfte kontrolliert.

Ausreichend

Josemans glaubt, dass die sechs Shops ausreichend sind, um die Nachfrage zu befriedigen. Sollte dem nicht so sein, wird noch ein weiterer Shop öffnen. Mit dieser Maßnahme möchten die Coffeeshops die Straßendealer zurückdrängen.

Gerichtssaal-Ticker

Der Prozess in Maastricht hat begonnen. Die SBCN (Interessenvertretung der Coffeeshopmitarbeiter) twittert live aus dem Gerichtssaal. Hier die bisherigen Tweets übersetzt in chronologischer Reihenfolge:

  • Heute Rechtsstreit Coffeeshopbetreiber und Personal – neueste Nachrichten auf Twitter unter STSBCN.
  • Am Gericht Maastricht angekommen um den Prozess um die Coffeeshopeigentümer und Personal zu verfolgen.
  • Auch die Polizei ist anwesend beim Prozess.
  • Nun im Gerichtssaal
  • Der Saal ist voll
  • 7 Angeklagte vor dem Richter in einer Reihe zusammen mit Rechtsanwalt Beckers
  • 5 Richter in einer Reihe – Prozess eröffnet
  • Richter prüft die Identität der Angeklagten
  • Die Anwesenden sind die richtigen Menschen – Personalien zur Zufriedenheit überprüft
  • Die Anklageschrift wird verlesen
  • Richter beginnt die Befragung
  • Richter sagt VCOM anstatt VOCM
  • Richter verliest Presseberichte über den VOCM und Onno
  • Erklärung eines Polizisten wird verlesen – dass die Straßendealer bei der Razzia gejubelt haben wird erwähnt
  • der Polizist erklärt viele spannende Geschichten, aber wieder nicht die Richtigen
  • Richter sagt, dass fast alle Schilderungen identisch sind. Nun werden die Namen der Käufer verlesen.
  • Mississippi wird jetzt behandelt
  • 3 Angeklagte, Polizei hat die beschlagnahmten Waren untersucht – man glaubt es nicht, es waren Softdrugs
  • die Namen der ausländischen Kunden werden genannt, ja es waren viele
  • jetzt Kosbor
  • die Käufer hatten 3 Gramm bei sich
  • Auch dort waren Ausländer drin, die Kunden sind in mehreren Shops gewesen
  • Auch das Kosbor verkauft Drogen ergibt die Untersuchung, einer der Angeklagten ist unser (SBCN) Vorstandsmitglied Ilai Domenie
  • Polizei Maastricht hat viele Kunden verfolgt
  • Nun Smokey
  • 2 Angeklagte und auch hier waren es echte weiche Drogen
  • Alle Kunden hatten weniger als 5 Gramm bei sich
  • Richter befragt Angeklagte
  • Mississippi: Angeklagter weiß, dass Softdrugs verkauft werden
  • Eigentümer des Mississippi sagt, was seine Arbeit ist
  • Ilai Domenie hat das Wort über Kosbor-Personal
  • Herr Habets hat das Wort betr. Kosbor.
  • Smokey: Türsteher und Betreiber werden befragt. Betreiber regelt alles aber macht selbst nicht viel.
  • Betreiber legt Nachbar-Kriterium aus
  • Türsteher vom Kosbor hat das Wort
  • RA Andre Beckers gibt Erklärung ab
  • Personal wurd nach den persönlichen Lebensumständen gefragt
  • Betreiber vom Mississippi gibt an, nun keine Einkünfte mehr zu haben und von Ersparnissen zu leben.
  • Türsteher vom Mississippi muss für seine Frau sorgen
  • Ilai verdient jetzt X Betrag und war 9 Monate arbeitslos. Jetzt wieder arbeitslos.
  • Betreiber vom Kosbor ist froh Miete und Personal bezahlen zu können.
  • Kosbor eigenaren legt iedere maand bij en zorgt nog steeds voor personeel.
  • Türsteher Kosbor bekommt 1200 € Arbeitslosengeld und hat 4 Kinder.
  • PAUSE
  • Gerichtssaal füllt sich wieder
  • wenn jemand die zusätzlichen Polizisten in Maastricht sucht – die sitzen alle im Gerichtssaal
  • Staatsanwalt hat das Wort
  • Er spricht über das I-Kriterium. Darauf haben alle gewartet – endlich ein Urteil in einer Strafsache
  • Staatsanwalt schwitzt stark und sagt eine Grippe sei schuld und das sei kein Angstschweiß
  • Legt ein wenig aus was das niederl. Betäubungsmittelgesetz früher enthielt. Unterschied zwischen harten und weichen Drogen
  • Staatsanwalt sagt, das die Heimanbauer im Auftrag der Shops arbeiten.
  • Staatsanwalt sagt die Konsumenten sind mit schuld am illegalen Anbau.
  • Staatsanwalt sagt das das B-Kriterium weg ist. Das I-Kriterium gelte nicht allein in Maastricht, sondern in den gesamten Niederlanden
  • Coffeeshops die sich an die Duldungsverordnung (mit I.Kriterium) halten werden nicht strafrechtlich verfolgt, sagt der Staatsanwalt
  • Staatsanwalt redet über Verfahren in Breda
  • Staatsanwalt sagt, das am 5 Mai viel los war, aber die Sache nicht aus dem Ruder lief. Er war persönlich auch in der Stadt an diesem Tag
  • Er findet, dass es nun erfolgreich läuft in Maastricht. Staatsanwalt ist davon überzeugt.
  • Staatsanw. beginnt noch mehr zu schwitzen und seine Reden sind einfach zu widerlegen.
  • Staatsanw. findet, dass Hoes von ihm unterstützt werden muss – das verdient er.
  • Staatsanwaltschaft sagt, dass sie gut mit dem Bürgermeister zusammenarbeiten
  • Staatsanwalt sagt, dass Onno eine gern gesehene Person in Maastricht ist (entweder ist er ein echter VVD-Wähler oder er wohnt sehr weit weg)
  • Bürgermeister arbeitet im Auftrag des Stadtrates sagt der Staatsanwalt (stimmt das?)
  • Kameras in Maastricht werden zum Verfolgen von Personen benutzt
  • Polizisten kauften Drogen in Shops als Beweismittel – Polizei raucht nicht, sagt der Staatsanwalt.
  • Ratsmitglied aus Maastricht kommt in den Saal
  • Polizisten müssen in Prozessen nicht ihren Namen nennen, sie werden mit Nummern angegeben.
  • Dann kommen noch mehr Polizisten in den Saal (nun ist wohl niemand mehr auf der Straße)
  • RA Beckers braucht etwa 1 1/2 Std sagt der Staatsanw.
  • Schaut heute Abend auf SBCN (Batterie war leer) und auf L1 – L1 ist auch anwesen.
  • die Forderung der Staatsanwaltschaft
  • Verwalter, Betriebsleiter: 5000 € Geldstrafe oder 75 Tage Gefängnis.
  • Türsteher und Personal: 100 Arbeitsstunden oder 50 Tage Gefängnis
  • Mittagspause
  • Es geht weiter: Strafsache Wietpas/ I-Kriterium / Coffeeshops Maastsricht – Plädoyer Rechtsanwalt André Beckers (Ab hier twittert nun nicht mehr die SBCN sondern De Achterdeur)
  • Beckers: I-Krit. im Konflikt mit höherem Recht: Art 1 grondwet; EVRM; EU
  • Staatsanwaltschaft hat nicht die Befugnis. Unrechtmäßige Erweiterung des Betäubungsmittelgesetzes. Coffeeshop hilft AHOJG zu verwirklichen. NL muss sich an Schengen-Vertäge halten.
  • Um Personen zu verfolgen, die Drogen über die Grenze schmuggeln wollen, ist kein I-Kriterium nötig
  • Coffeeshop dürfen Nicht-Einwohnern keinen Zutritt gewähren, verbindliche Vorschrift – mangelhafte Gesetzgebung
  • Diese Verpflichtungen sind nicht auf die Rechtmäßiglkeit des Betäubungsmittelgesetzes zurückzuführen.
  • EU-Recht: freier Verkehr von Waren und Dienstleistungen. Und Amsterdam, Kerkrade etc. haben kein I-Kriterium – also nicht landesweit. Es wird willkürlich vollstreckt.
  • Drogenverordnung ist eigentlich Verordnung zur Volksgesundheit. Verbrechenszahlen steigen an, mehr Overlast, Oberhalb der Flüsse (Maas und Waal) mehr Besucher in dortogen Coffeeshops.
  • Nationales Bedrohungsbild 2012; die Straßendealer übernehmen den Handel. I-Kriterium im Widerspruch zum Unionsrecht Art. 112e Prtokoll EVRM.
  • Verkappte Diskriminierung! Ungleiche Behandlung. VOCM versucht weniger einschneidenden Regeln.
  • Begrenzende Regeln von den Coffeeshops VOCM selbst. Ein Plan zum Umzug an den Stadtrand ist vorhanden. Kein I-Kriterium nötig.
  • Mit Niederländischem Ausweis darf man in die Coffeeshops, auch wenn man in Belgien wohnt. Wieso I-Kriterium? Niederländer ja – Belgier nicht? Juristisch anfechtbar. Also doch nach Nationalität!
  • Bei Nicht-Einwohnern wurde die Kleidung untersucht – das wurde Niederländern erspart.
  • Druck durch Overlast bei großen Coffeeshops größer – aber B-Kriterium abgeschafft.
  • Selbst alle Ausländer nicht in Coffeeshops lassen hat wenig Einfluss auf den Export von Cannabis aus den Niederlanden.
  • Verhalten kein Anlass nur die Abstammung. Das ist Diskriminierung. Hunderte Drugsrunner aktiv. Siehe Bericht: „Schnelle Jungs“
  • Beeindruckendes Plädoyer von RA Beckers! So viel reden warum das I.Krit. / Wietpas nicht rechtsgültig ist. Prof. Brouwer wurde zitiert.
  • Rotterdam hat viele Besucher – jetzt viel mehr. Wasserbett-Effekt. Ja – siehe De Efteling; Parkoverlast! Pass nur bei Overlast.
  • Regelung nicht Verhältnismäßig und daher nicht bindend.
  • Nicht in großem Stil verkauft. Alles unter 5 Gramm. Straßenhandel Wind aus den Segeln genommen durch Coffeeshops.
  • Willkür – Zitat aus NRC Artikel. Warum Personal jetzt bestrafen? Warum nicht freie HH (kann das so schnell nicht recherchieren) wie im Rest von NL?
  • Gesetze stehen über Verordnungen. Personal muss freigesprochen werden.
  • Jetzt Reaktion von RA Beckers auf Staatsanwaltsch. Untersuchug zeigt Fehler im Bericht der StaAnw. aus.
  • Vergleich mit Strafsache Straßendealer; Forderung 15 Arbeitsstunden und Ergebnis: Richter erlegte ihm 50 € Buße auf (Anmerkung A.P.:Ich glaub ich werd Straßendealer in Maastricht –  ist ja weniger Strafe als fürs Schwarzfahren) – die Strafforderungen gegen die CS-Mitarbeiter sind viel höher
  • 10 Minuten Pause
  • Staatsanwalt reagiert auf Plädoyer Beckers – Er ist (naturgemäß) nicht damit einverstanden.
  • Staatsanwalt: Keine Verfolgung wenn Duldungsktiterien beachtet werden. Spricht über viele Missverständnisse.
  • Staatsanwalt: Gesetz und Recht bleibt in Entwicklung. Kein Vergleich mit Checkpoint. Minderjährige unter Verwaltung, aber nicht in Strafsache (etwas zusammenhanglos – aber ich übersetze ja nur, wurde so getwittert.)
  • Grenze (zu Belgien) nur 3 km von Maastricht entfernt. Ja, Regiobesucher nennen wir das Herr Staatsanwalt. Euregional doch – außer in Coffeeshops Herr Staatsanwalt!
  • Staatsanwalt hält I-Kriterium auch für DISKRIMINIERUNG, aber eine Gerechtfertigte. Verrückter muss es jetzt nicht mehr werden.
  • StaatsAnw.: Keine Rede von Willkür. Und labert über Amsterdam. Überall eine passende Argumentation. Beginnt nun über Kriminalität und Straßendealer zu reden.
  • Staatsanwalt labert wieder: Wenn 5 Gramm in einem Shop gekauft werden anstatt 3 Gramm dürfen Kunden nicht in andere Shops gehen.
  • Ja , ihr lest richtig! Daher lass und schnell zurück zur 30-Gramm-Regel gehen, lieber Staatsanwalt. Dadurch wird mehr Verkehrsdruck weggenommen.
  • StA: BGM dient dazu Verordnung StA umzusetzen. Beginnt jetzt über Urteile zu reden und bagatellisiert es. (Manche Tweets sind leider wenig verständlich)
  • StA: lokale Anweisungen wollen, dass es in Maastricht weniger wird (ich nehme an der Drogentourismus ist gemeint)Strafsache Coffeeshops Maastricht. Ha, aber der Rest von Süd-Limburg hat kein I-Kriterium.
  • Strafverfolgung von Personal heftiger als befristete Schließungen von Coffeeshops sagt RA Beckers als Antwort auf StA.
  • Verhandlung fast zu Ende: RA Beckers verliest Schlußwort der Angeklagten.
  • Schöne Worte von Stefan aus dem Coffeeshop Mississippi
  • Verhandlung um 16 Uhr beendet. Urteil folgt am: 26. Juni um 14 Uhr vor der Strafkammer Maastricht.

Ein kleines Video

Hab ich mal gemacht…


Youtube-Direktlink

Erstellt mit dem großartigen Videomaterial von JDTV

Update: Die neue Version sollte auch in Deutschland funktionieren…

Coffeeshop Missouri öffnet wieder

Der Coffeeshop Missouri in Maastricht hat auf Facebook verkündet, dass der Verkauf ab sofort wieder täglich von 11 bis 17 Uhr weiter geht. Bevor ihr in Jubel ausbrecht: Es werden nur Einwohner der Niederlande eingelassen.
Ob es jetzt Strategie des VOCM ist, oder eine persönliche Sache des Betreibers oder einfach nur um eine Versorgungsmöglichkeit z.B. für Cannabispatienten ohne Rezept zu gewährleisten, ist konnte ich nicht herausfinden.
Für mich hat die Sache aber einen bitteren Nebengeschmack. Aber ich will jetzt niemandem etwas unterstellen.

Onno Hoes glaubt weiterhin an seine Drogenpolitik

Maastrichts Bürgermeister Hoes findet, dass der Ausschluss von Ausländern aus den Coffeeshops noch immer die beste Lösung für die Bekämpfung der Drogenbelästigung in seiner Stadt ist.

Das sagte Hoes in einem Gespräch mit NU.nl

„Der Zustrom der Ausländer verursacht Overlast. Zwischen Mai 2012 und Mai 2013s kamen ungefähr zwei Millionen Ausländer weniger nach Maastricht. Bei einer mittleren Ausgabe von 20 Euro in einem Coffeeshop, entzieht man diesem kriminellen Umfeld zwischen 50 bis 60 Millionen Euro.“

Hoes ist seit dem 1 November 2010 Bürgermeister von Maastricht. Zwei Jahre später führte er den Wietpas für die Gemeinde Maastricht ein. Der Pass wurde noch im selben Jahr wieder abgeschafft.

Justizminister Opstelten verfügte, dass die Gemeinden seitdem selber entscheiden können, wie sie mit der Belästigung rund um die Coffeeshops umgehen.

I-Kriterium

Hoes will den Verkauf von Cannabis an Ausländer einschränken und befürwortet dazu als einziger Bürgermeister in Limburg das I-Kriterium. Aufgrund dieses Kriteriums, dürfen nur noch Einwohner der Niederlande Cannabis kaufen.

Es folgte eine Zunahme von drogenbezogenen Delikten auf den Straßen von Maastricht, und Kontrollen von Coffeeshops, die trotzdem Cannabis an Ausländer verkaufen. Der Coffeeshop ‚Easy Going‘ von Marc Josemans wurde aus diesem Grund geschlossen. Später urteilte das Gericht, dass diese Schließung unrechtmäßig war.

Nach Aussage von Hoes ist die Coffeeshopproblematik sehr kompliziert.

„Kriminelle Aktivitäten lassen sich hier in der Grenzregion sehr einfach durchführen. Aber wenn wir das hier regulieren, hat das auch einen Effekt auf Städte wie Heerlen, Sittard und Venlo.“

NU.nl: Sind sich ihre Bürgermeister Kollegen darüber bewusst?

„Die sind sich dessen sicher bewusst. Sie wissen, dass ich nicht anders kann, als Ausländer aus den Coffeeshops fernzuhalten.“

Sie sind nicht verpflichtet das zu tun.

„Ich bin sehr wohl verpflichtet dies zu tun, weil dies die Lösung für ein großes Problem darstellt. Dreißig Jahre lang wurde hier alles probiert, um die Drogenproblematik zurück zu drängen. Dafür wurde schon von meinen beiden Vorgängern viel getan.“

Wobei ihr Vorgänger Gerd Leers einen anderen Kurs verfolgte.

„Leers hatte auch die Idee, Ausländer aus den Coffeeshops fernzuhalten. Aber er hatte eine Vereinbarung mit den Coffeeshops, um zu prüfen, ob dies juristisch haltbar ist.“

Was ist die heutige Meinung über die juristische Haltbarkeit.

„Ich denke immer noch, dass es möglich ist. Es laufen einige Prozess. Wir haben selber ein Verfahren wegen der Schließung des Coffeeshops ‚Easy Going‘ laufen. Es ist in dieser Angelegenheit schon zu einer Urteilsverkündung gekommen. Es zeigte sich, dass die Schließung von uns nicht ausreichend begründet wurde. Der Besitzer des Easy Going, Marc Josemans, legt dieses Urteil nun so aus, dass das I-Kriterium nicht durchführbar ist.“

Josemans hat auch gesagt, dass er, sollte er gewinnen, von Schadensersatzforderungen absehen wird.

„Er hat nicht gesagt ‚Wenn wir gewinnen‘. Er wartet die Berufung gar nicht ab. Er kommt nun bereits mit weiteren Vorschlägen, ohne dass das Gericht abschließend entschieden hat. (Josemans will z.B. die Höchstmenge an Marihuana, die Ausländer kaufen können, reduzieren. d. Red.) Das ist für mich schwierig. Ich muss die Regelung ausführen.“

Nochmals, sie sind nicht verpflichtet die Regelung durchzusetzen.

„Aber wir haben nun einmal beschlossen diese Regelung einzuführen, und nun können wir nicht anders, als diese Regelung konsequent durchzusetzen. Josemans wartet die höhere Berufung gar nicht erst ab und propagiert nun eigenhändig neue Regelungen. Sein Vorschlag macht es nicht einfacher. Der Richter und das Justizministerium können nicht mit mir verhandeln. Dadurch scheint es so, als ob ich diese Vorschläge nicht will, aber vieles davon kann ich einfach nicht.“

Es wäre möglich gewesen, nun Wasser in den Wein zu schütten, da das I-Kriterium nicht im Koalitionsvertrag steht und ihr VVD-Parteifreund Minister Opstelten sie nicht dabei unterstützt.

„Dass ich in derselben Partei bin, ist nicht ausschlaggebend. Wir sind derselben Ansicht und darauf kommt es an. Solange wir inhaltlich übereinstimmen, macht es mir nichts aus, welcher Minister dort sitzt und wer was in Den Haag will.“

Sie haben auch gesagt, die Jungs, welche auf der Straße dealen, würden durch die Coffeeshops dazu angetrieben. Josemans will, dass sie dies entweder beweisen oder sich entschuldigen.

„Dieses Thema kam am Ende eines Interviews mit der ‚Volkskrant‘ auf den Tisch, sonst hätte ich das nicht gesagt. Es ist eine Frage des bestätigen oder dementieren, und ich kann eigentlich beides nicht. Wenn ich keinen Beweis habe, kann ich ihm nichts vorwerfen.“

Bereuen sie diese Aussage?

„Nein, denn dann darf ich keine Interviews geben. Ich finde dass ich, wenn ich solche Signale höre, dies auch besser sage.“

Aber wenn sie so etwas hören, dann werden sie das doch untersuchen?

„Es gibt auch viele Dinge, über die ich nicht sprechen kann. Sie müssen verstehen, dass viele Dinge nicht zu beweisen sind. Es ist eine komplizierte Angelegenheit, die wir hier betrachten.“

Sie fühlten sich einsam in ihrem Kampf gegen die Drogenbelästigung. Ist das immer noch so?

„Weniger. Ich habe wieder eine recht gute Beziehung zum Gemeinderat. Aber ich spiele täglich auf zehn Schachbrettern. Und der Bürgermeister muss über den Parteien stehen. Da kämpfe ich mit und das ist auch einsam.“

Wenn sie die Berufung verlieren, empfinden sie das dann als eine persönliche Niederlage?

„Nein, ich bin Bürgermeister und führe die Beschlüsse aus. Wenn sie Bürgermeister von Maastricht wären, müssten sie das auch tun.“

Aber ihr persönliches Engagement ist sehr hoch.

„Das ist die Leidenschaft mit der ich meine Funktion ausführe. Andere Bürgermeister haben weniger mit Overlast zu tun, warum sollten die sich dann dieses Elend an den Hals holen. Ich kämpfe mit einem sehr gut organisierten Sektor, einer gut organisierten Lobbygruppe, das ist schwierig für mich. Aber die Sache wird noch immer Wietpas genannt und nicht Bürgermeister Hoes, richtig?“ Er lacht: „Denn dann würde ich mir Sorgen machen müssen.“

Das Foto des Tages

Die Jungs und Mädels von JDTV entwickeln sich immer mehr zu meinen persönlichen Helden! Heute haben sie ein großartiges Foto geschossen. Dazu muss man nicht viel sagen!
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UPDATE: Morgen dürfte es wohl in aller Munde sein!
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Und hier im Video
Und ein weiteres Video

Opstelten in Maastricht

Wie angekündigt, hat sich Commandante Opstelten heute an die Front in Maastricht begeben um mit seinem mutigstem Feldherren Onno Hoes zu lieben treffen. Die anderen Oberhäupter der Limburger Coffeeshopgemeinden waren auch dabei, aber die haben ja eh nichts zu melden…

Was bislang darüber zu berichten ist, wird nur dazu führen, dass ihr mehrmals mit dem Kopf auf die Tischkante hauen, oder irgendwas kaputt machen wollt.

Einerseits werden die Probleme in Maastricht anerkannt, dennoch bekräftigt Onno Hoes weiterhin, dass die Probleme seit dem Ausschluss von Ausländern in den Coffeeshops prinzipiell alles besser geworden ist.

Trotzdem ist selbstverständlich ne Wagenladung weiterer Polizisten notwendig um die Freiheit an der Maas zu verteidigen. Neben einem erhöhtem Polizeiaufgebot, das natürlich dazu da sein wird, die Strassendealer zu bekämpfen (das erreicht man ja am besten, indem man Razzien in Coffeeshops macht…), sollen auch die Grenzkontrollen erhöht werden.

Leute, ich bin wirklich sehr friedlich gesinnt und ein Pazifist.
Aber bitte liebe Niederländer, könnt ihr nicht bitte Eure Mistgabeln nehmen und die ganzen VVD-Spacken mal aus ihren Ämtern jagen?
Die sollen mal durch Politiker ersetzt werden, die die Grütze im Kopf haben, um in den niederländischen Geschichtsbücher mach nachzulesen, warum die Coffeeschops überhaupt erst eingeführt wurden.

Es sind nicht die Coffeeshops, die Euer Land schädigen, sondern Eure Politiker!

Der Tag an dem in Maastricht die letzten Coffeeshops geschlossen wurden

Am heutigen Freitag wurden in Maastricht alle verbliebenen Coffeeshops, die noch geöffnet waren und an Ausländer verkauften während Polizeiaktionen geschlossen. Zufällig war ich während der gesamten Aktion, die von der niederländischen Polizei zusammen mit der sogenannten „Handhaving“ ausgeführt wurde, vor Ort in Maastricht. Morgen will Justizminister Ivo Opstelten (VVD) die Stadt Maastricht besuchen um sich vor Ort über die Lage zu informieren. Entweder wollte er zuvor endgültig „aufräumen“ oder sein Zauberlehrling und Parteifreund Onno Hoes, seines Zeichens unbeliebtester Bürgermeister Maastrichts, wollte seinen Chef beeindrucken.

gilt nun leider für alle Coffeeshops in Maastricht - Foto: Antonio Peri

gilt nun leider für alle Coffeeshops in Maastricht – Foto: Antonio Peri

Seit meinem letzten Besuch in Maastricht waren nun bereits über zwei Wochen vergangen. Damals konnte ich Marc Josemans noch im Easy Going einen kleinen Besuch abstatten. Das dies heute nicht ging und da auch meine anderen bevorzugten Shops den Razzien der letzten Wochen zum Opfer gefallen waren, beschloss ich meinen Tag in Maatricht auf der anderen Maasseite (die kleinere mit der Rechtstraat) zu beginnen, wo noch die meisten Shops offen hatten. Also stieg ich am Plein 1992 aus dem Bus und ging auf direktem Weg zum Lucky Time – einem Shop der früher auch immer ehrliches Gras verkaufte und noch nie viele Sorten auf dem Menü hatte. Dafür hoffte ich, nicht noch einmal so eine negative Überraschung wie mit dem White Rhino aus dem Missouri zu erleben. Vor dem Lucky Time sah ich als erstes eine kleine Warteschlange (Die Ausweise werden gleich vor dem Einlass kontrolliert und gescannt) und einen Polizeiwagen. Ich beschloss, mich erst einmal nicht in die Warteschlange einzureihen und ging ein paar Schritte zu dem Immobilienmakler an der Ecke und bewunderte die Maastrichter Mietpreise (ein 14 m² Zimmer in der Rechtstraat für nur 489 €). Dabei fiel mir ein Typ mit Walkie Talkie auf, der an der Ecke stand, dieser gehörte jedoch zum Shop, wie mir der Mann an der Bar im Shop auf Nachfrage erklärte. Inzwischen waren nur noch zwei Wartende vor dem Shop und so reihte auch ich mich ein und betrat kurz darauf das Lucky Time. Seit dem Umbau war ich nicht mehr hier gewesen. Ganz netter Shop finde ich. Es gab 2 Sorten Gras und 2 Sorten Hasch, die ich jedoch nicht beachtet habe. Gras gab es die Haussorte (die es da seit ewigen Jahren für 9€ gibt) Da Chronic und ein Amnesia Haze für 11 €. Wie überall in Maastricht galt auch dort nun 3 Gramm maximal pro Person.

Ich hätte mich wohl besser nicht so lange ins Lucky Time setzen und das Amnesia (was wirklich gut ist und der Preis dafür okay) genießen sollen, denn der weitere Verlauf des Tages sollte sich als dramatisch herausstellen. Mein Plan war, nach dem Lucky Time ins Maxcys zu gehen – ein weiterer ganz guter Shop, den ich auch immer mochte. Dort etwas gestrecktes zu bekommen, halte ich für unwahrscheinlich. Das Missouri an dem ich vorbeikam besuchte ich diesmal nicht. Der Plastikgeschmack des White Rhino war noch zu präsent. In der Nähe der Rechtsstraat ballte sich der „Drogentourismus“. Jedes zweite Grüppchen, das an mir vorbeilief redete von Wiet und Coffeeshops. „Wiet kopen“ und „van Luxemburg“ drangen laut als Wortfetzen an mein Ohr und ich mußte unvermittelt grinsen – wie auch derjenige der hinter mir lief und wir grinsten uns an, als ich dem Grüppchen Luxemburger hinterhersah. Ich wechselte ein paar Worte mit ihm. Er wohnte in Maastricht und kiffte nicht. Sagte aber auch ganz klar, dass es vor dem 01.05.2012 keine vergleichbare Overlast wie heute durch die Drugsrunner gegeben hätte und stimmte mir in allem was ich sagte zu. Er war jedoch nicht über den Prozess am 12. Juni und seine Auswirkungen informiert.  Als ich kurz darauf in Sichtweite des Maxcys kam, sah ich gleich zwei Polizeiwagen und ahnte Böses. Das sollte sich bestätigen, denn hinter den beiden Autos der Polizei stand gleich noch ein Geländewagen der „Handhaving“ – einer Art Ordnungsamt mit erweiterten Befugnissen, gerade im Bezug auf die Coffeeshops, und ein weiterer Streifenwagen. Eine kleine Menschentraube stand vor dem Shop. Ich wartete nicht ab, bis die Polizisten herauskamen, da ich als „Buitenlander“ gerade aus dem Lucky Time gekommen war, und bei diesem Besuch eigentlich den Kontakt zu den Maastrichter Behörden vermeiden wollte.

Der graue Tag hatte sich in Maastricht mittlerweile in einen echten Frühlingstag verwandelt und alle Wolken hatten sich verzogen. Die gute Stimmung, mit der ich mich auf den Weg zum Club 69 – dem einzigen verbliebenen Shop auf der anderen Maasseite machte, sollte jedoch ebenfalls bald verschwinden. Der Club 69 war noch geschlossen, als ich um etwa 17:30 dort ankam. Die Razzia im Maxcys fand etwa gegen 17 Uhr statt. Die einheitlichen Öffnungszeiten der Maastrichter Shops gehörten schon wieder der Vergangenheit an. Der Club 69 öffnete erst um 18 Uhr – was zu einem lustigen Missverständnis mit einem 55 jährigen Mann afrikanischer Abstammung führte. Ich dachte, er hätte das 18+ (was das Mindestalter angibt) für die Öffnungszeiten gehalten und wollte ihn aufklären. Stattdessen erklärte er mir, dass er das alles viel besser wusste als ich und ich mit meinem 12 – 23 Uhr schon wieder falsch lag.  So kam ich auch mit einem anderen Wartenden in Kontakt, der sich als sehr gut deutsch sprechender Niederländer herausstellte. Auch er war sehr gut über die aktuelle Problematik informiert – was ja auch bei Kiffern in den Niederlanden oft nicht der Fall ist. Wir hatten eine halbe Stunde Zeit zum Reden und auch er wusste bereits von der Razzia im Maxycs.

Razzia im Club 69 - Für größere Ansicht klicken - Foto: Antonio Peri

Razzia im Club 69 – Für größere Ansicht klicken – Foto: Antonio Peri

Genau sieben Minuten vor der Öffnung fuhr dann die Truppe, die ich bereits vor dem Maxcys gesehen hatte auch vor dem Club 69 vor. Oliver, mein neuer niederländischer Bekannter, hatte zuvor einer Frau das Parken erklärt und einer der Polizisten – die übriges in kugelsicherer Weste angetreten waren, wollte die parkende Frau gerade wegschicken. Da platzte Oliver beinahe der Kragen und er rief etwas auf Niederländisch zum richtigen Parken in Richtung der Polizisten und krönte das mit einigen deutschen „Arschloch!“ Ausrufen. Ich wollte als Ausländer schon im Boden versinken, doch die Polizisten beachteten weder die Beleidigung noch dass sie nun von einigen Passanten und vor dem Shop Wartenden gefilmt wurden. Vor allem warteten sie gar nicht erst, bis der Shop öffnete und Ausländer anwesend waren, sondern schlossen den Shop vor Öffnung. Ein Bus, ein Van und ein normales Auto, sowie der Jeep der Handhaving verließen die Szenerie so schnell wie sie gekommen waren. Vor dem Club 69 blieb ein coffeeshopeigener Security-Mann zurück, der sich auch nun noch vor dem geschlossenen Shop darum kümmerte, dass dort keine Drugsrunner Stellung bezogen. Diese waren auch gleich mit zwei Mann anwesend, gingen aber nur still vorbei. Ich sprach noch mit einigen – heute seltsamerweise hauptsächlich niederländischen, verhinderten Coffeeshopkunden, von denen mich einer von der Anonymous-Demo kannte und ging dann zurück Richtung Bahnhof auf die andere Maasseite. Im Maxcys waren die Angestellen noch beschäftigt, aber sie hatten ein Schild „gesloten“ ans Fenster gehängt und man konnte im Minutenabstand enttäuschte oder verärgerte Gesichter sehen. Meine nett gemeinte Empfehung zum Missouri oder Lucky Time zu gehen, sollte sich ebenfalls als kleiner Wunschtraum herausstellen. Vor dem Missouri standen zwei Security-Männer und als ich sie fragte (die Rolladen waren halb heruntergelassen) ob noch geöffnet sei, erklärten sie mir, dass auch sie und das Lucky Time in der Zwischenzeit Razzien hatten. Ich hatte das Lucky Time wohl verlassen kurz bevor sie zuschlugen und bevor sie am Club 69 aufliefen, hatten sie sich auch noch das Missouri vorgeknöpft.

Einige Polizisten trugen sogar Kugelsichere Westen - wer soll auf sie schießen? Die Straßendealer deren Geschäft sie fördern sicher nicht - Foto: Antonio Peri

Einige Polizisten trugen sogar Kugelsichere Westen – wer soll auf sie schießen? Die Straßendealer, deren Geschäft sie fördern, sicher nicht – Foto: Antonio Peri

Damit ist Maastricht nun, pünktlich zum morgigen Besuch von Justizminister Opstelten, komplett von Coffeeshops „gesäubert“. Die Straßendealer können sich freuen, und so wurde auch ich gleich nachdem ich mich von den Sicherheitsleuten des Missouri verabschiedet hatte, die mir übrigens empfahlen nach Sittard zu fahren, von einem etwa Anfang 20 jährigen dunkelhäutigen Drugsrunner angesprochen, der mit noch einem Dealer im Zweierteam unterwegs war. Ein Belgier neben mir bekam das mit und fragte seinerseits den Dealer. Es gibt nun definitiv keinen legalen Shop mehr, der an uns Abschaum verkauft und mit liebevollen Gedanken an Ivo und Onno ließ ich mich diesmal darauf ein, mit Floyd, wie sich der Straßendealer nannte und dem Belgier in eine dunkle Ecke am Küchenausgang eines Restaurants zu gehen. Der andere sicherte den Eingang zu der Ecke und stand Schmiere. Floyd hatte Amnesia Haze für 10 € pro Gramm. Es war kein Abzieher, Qualität allerdings noch nicht getestet aber auf den ersten Blick und Geruch ist es gut. Der Belgier wickelte sein Geschäft typischerweise auf französisch ab, ich sprach niederländisch. Und wohl zumindest für Floyd gut genug, um mich nicht für einen Duitser zu halten und mir gleich seine Telefonnummer anzubieten, die er mir auf Niederländisch diktierte. Für ein Interview oder eine Anfrage dazu, war in dieser Situation keine Zeit. Vielleicht lässt sich ein Interview mit einem Maastrichter Straßendealer aber noch arrangieren. Ich werde es besser vorbereitet evtl. mal mit vorheriger telefonischer Anfrage versuchen.

Bis zum 12. Juni wird sich nun nichts mehr bewegen. Ganz Limburg wartet auf den großen Prozesstag in Maastricht.

Hier noch zwei kurze Videos von der Razzia im Club 69:

Wenn mobo noch einen Picdump einrichtet, kann ich auch noch weitere interessante Fotos aus Maastricht zeigen, die keinen Platz im Artikel gefunden haben. Zwei davon möchte ich Euch jedoch nicht vorenthalten – sie fangen die Stimmung so gut ein:

Onnozel heißt: Dumm, Doof, Einfältig - genau wie den Aufkleber gesehen am geschlossenen Café To the Point, wo illegal zu Wietpas-Zeiten verkauft wurde - Foto: Antonio Peri

Onnozel heißt: Dumm, Doof, Einfältig – genau wie den Aufkleber gesehen am geschlossenen Café To the Point, wo illegal zu Wietpas-Zeiten verkauft wurde – Foto: Antonio Peri

Das ist Limburger Platt - da sieht man, wie beliebt der Bürgermeister ist - Foto: Antonio Peri

Das ist Limburger Platt – da sieht man, wie beliebt der Bürgermeister ist – Foto: Antonio Peri

Razzien in Maastricht und wir waren dabei

Gerade hat mich Antonio angerufen.
Er ist gerade noch in Maastricht und wurde Zeuge zweier Polizeirazzien!
Zuerst marschierte die Polizei gegen 17 Uhr ins MAXCY’S ein und eine Stunde später in den Club 69.
Antonio zuhause ist, wird er seine Erfahrungen und Videos auf „Kein Wietpas!“ posten!

Update: Es gab 4 Razzien. In Maastricht gibt es aktuell keinen Coffeeshop mehr, der verkauft!!!!

Ich darf dran erinnern, das morgen Ivo Opstelten in Maastricht ist.
Will der mit nem Panzer kommen?

Zusammengefasst: Heute wurden das MAXCY’S, der Club 69, das Lucky Time und das Missouri geschlossen.

Kurzbesuch in Maastricht

Da ich mir vom aktuellen Zustand in Maastricht mal ein eigenes Bild machen wollte, habe ich gestern einen mal einen kurzen Ausflug dorthin unternommen. Um auch einen Eindruck von der aktuellen Overlast zu bekommen bin ich abends hingefahren, als die Geschäfte gerade geschlossen hatten.
Der erste Eindruck ist ein Parkdeck mit nur wenigen Autos, was für diese Zeit relativ ungewöhnlich ist. Ich habe dann einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt gemacht, der an möglichst vielen Coffeshops vorbeiführt. Insgesamt sind recht wenige Leute unterwegs gewesen, was vielleicht auch am schlechten Wetter lag. Von Overlast also nichts zu spüren. Dafür sind relativ viele von den ‚fliegenden Händlern‘ unterwegs. Die meisten finden sich in der Nähe der geschlossenen Coffeshops und lauern dort auf potentielle Kunden. Alleine in der Straße vom Heaven 69 zum Markt, in der mehrere Coffeeshops liegen, wurde ich fünfmal angequatscht.
Der einzige Shop der dort offen war ist der Club 69. Vor der Tür stand ein Security Mann. Im Inneren alles ziemlich voll, wobei der Club 69 ja auch nicht wirklich groß ist. Nach der Passkontrolle folgt der Blick auf die Menükarte. Es gibt zwei Sorten Hash und drei Sorten Grass. Die Maximalmenge ist 5gr und die Preise liegen auf dem normalen Maastricht Niveau.
Die anderen Shops sind geschlossen, an einem hängt eine Bekanntmachung der Stadt Maastricht über die Schließung, an einem anderen eine des VOCM. Eine große Stadtkarte mit Hinweisen auf die aktuelle Lage in mehreren Sprachen. Der VOCM weist darauf hin, dass es teilweise Höchstgrenzen von 1 bzw. 3 Gramm gibt und dass man als Konsument damit rechnen muss, in eine Polizeikontrolle zu kommen. In diesem Fall wird dabei das gekaufte Cannabis beschlagnahmt. Wer dieses Risiko nicht eingehen will, soll besser auf eine andere Stadt ausweichen.
Bei diesem kleinen Besuch stellt sich mir die Frage wofür die Stadt mehr Polizisten für die Kontrolle der Shops angefordert hat. Die meisten sind eh geschlossen. Auf den Straßen habe ich insgesamt nur einen einzigen Polizeiwagen gesehen. Dafür laufen die Drugrunner ungestört durch die Straßen und betreiben ihre Geschäfte. Leider ein eher trauriger Eindruck von einer wirklichen schönen Stadt.