Gastbeitrag: Insiderinformationen

Endlich mal wieder ein Gastbeitrag! Dieses mal plaudert ein Insider ein wenig aus dem Nähkästchen und erzählt, wo in den Niederlanden der Hase lang läuft… Der Autor möchte gerne anonym bleiben, was wir natürlich respektieren. Alle Aussagen und Meinungen spiegeln die des Autoren wieder, ich kann für die Authentizität nicht garantieren, aber zumindest ich glaube ihm…

 

Ein völlig anderer Grund?!

Ich bin schon sehr lange „dabei“ darum werde ich teils weit ausholen (müssen)…

Die Aussagen der Wietpasbefürworter sind so vollkommen Sinnfrei, das ich Zweifel hege, ob die eigentliche Motivation überhaupt in der öffentlichen Betrachtung steht?!

1983 war ich 17 Jahre alt… und das erste Mal in Amsterdam.
1985 – das erste Mal Maastricht = NIE WIEDER Amsterdam! (Zumindest für 20 Jahre)

Ich weis ja nicht wo die Wietpas-Befürworter zu dieser Zeit gewesen sind… an diesen beiden Orten kann es nicht gewesen sein! Die Straßendealersituation in Amsterdam war absolut unerträglich – in Maastrichtt dagegen war es deutlich ruhiger – zumindest auf der Straße… .
Venlo und Heerlen waren eher die Orte für HardDrugs im Süden.
Maastricht’s Highlight dagegen waren insbesondere die Privatadressen… 100g – 1kg, 1kg – 10kg und größer 10kg. Mindestens eine sehr dominante Organisation hielt dieses „Kilohäuser“ – Geschäft sehr sauber von harten Drogen. Nahezu perfekt organisierte Kurierdienste brachten die Ware (>1kg) über die Grenzen nach Belgien und Deutschland. Das ganze konnte sogar versichert werden.
Wer glaubt das wäre die böse parallele Marokko-Mafia-Welt zu den Coffeeshops gewesen – der irrt. Die bekanntesten und erfolgreichsten Coffeshops sind in dieses „Spiel“ involviert gewesen. Wie tief ist mir unbekannt… ich denke aber SEHR TIEF.

Diese Organisation hatte damals schon so viel Macht in Maastricht, das sie eine Straßensituation wie in Amsterdam erfolgreich verhindern konnten – Harte Drogen waren wirklich DAS NO-GO SCHLECHTHIN und wurden mit ALLEN Mitteln fern vom Dunstkreis der Organisation gehalten! Selbst gute Kunden bekamen beim geringsten Verdacht auf harte Drogen Hausverbot. Ganz offensichtlich wirkte sich das bis auf die Straße aus denn nirgends kam man auf der Straße in Holland schlechter an harte Drogen als in Maastricht.
Wenn ich bedenke, wie die Entwicklung (und der Preis) des Grases seit dem vorangeschritten ist und ich vorraussetze die Organisation hat sich ebenso entwickelt… dann gibt es in Maastricht eine ganz besondere Situation… die aber nicht öffentlich diskutiert wird.

Woher ich diese Informationen nehme? 5 Jahre bin ich „Gast“ dieser Organisation gewesen…

Das KiloGeschäft überstieg das Coffeeshopgeschäft garantiert um ein vielstfaches – ich gehe davon aus, es hat sich bis heute an dem Ganzen nichts geändert – zumindest ist mir nie zu Ohren gekommen, das in Maastricht mal so richtig dick aufgeräumt worden wäre. Nicht unerhebliche Mengen der Coffeeshopeinnahmen dürften aus dem illegalen Geschäft stammen und im Coffeeshop blos gewaschen werden. In keiner Stadt der Niederlande, so ist zumindest mein Eindruck, ist SO KLAR (durch eine illegale Organisation) geregelt wie „BackDoor“ und Coffeeshop zusammen zu arbeiten haben wie in Maastricht. Nur mit einer Flut an Coffeeshoptouristen lassen sich
A) die wahren Einnahmen eines Shops (der Organisation) verschleiern
und
B) lässt sich nur mit Ausländeroffenen Shops die Brücke Großkunden <-> Organisation unauffällig herstellen.

Soll mich jetzt zwischendurch keiner falsch verstehen! Ich bin auch gegen den Wietpas, und seit 20 Jahren nur noch ein ganz normaler Feierabendkiffer… aber wer glaubt der durchschnittliche belgische und deutsche Coffeeshopbesucher ist zwingend im Zentrum der Betrachtung… der irrt vielleicht. Die Wietpasproblematik hat eventuell weiterreichende Ursprünge und diese werfe ich in den Raum.

Ich bin sicher, bis zum 01. Mai hätte ich in Maastricht nach 15 Min. auf einer 100% seriösen Kiloadresse gesessen – obwohl ich über 20 Jahre keinen Kontakt mehr zu diesen Leuten hatte… (Eine Stunde im Oktober 2011 in einem Maastrichter Coffeshop waren ausreichend um die „ich will mind. ein Kilo“-Prozedur bei einem Franzosen beobachten zu können) – es hat(te) sich NICHTS geändert…
Jetzt aber, nach dem 01.05.2012 – obwohl ich nur noch 30 Autominuten von Maastricht entfernt wohne… wüsste ich spontan nicht wie ich gesichert an die richtige Organisation käme um große Geschäfte zu machen…
Das ist ein riesengroßer Schlag gegen die Organisation. Sie müssen ihre Kunden von der Straße holen und können nicht mehr nach einem Jahrzente bewährten, Coffeeshop gestützten, System verfahren. Das ermöglicht den Ermittlungsbehörden viel größere Möglichkeiten die Wege zur Organisation zu finden.
Die Organisation wie ich sie damals real kennen gelernt habe würde nie und um keinen Preis ihre guten Leute auf die Straße schicken um Kunden ab zu fangen. Die guten Leute saßen in Coffeeshops und auf den Adressen selbst – aber Straße gab es garnicht. Jetzt übernehmen „freie Dealer“ und die marrokanischen Haschlieferanten die Straße und stellen im Zweifel den
Kontakt zur Organisation her… oder zu einer anderen… oder zu Heroin… oder… oder…

Wenn die Organisation heute das ist was ich glaube was sie ist… dann ist sie das mit Abstand mächtigste Unternehmen in Maastricht… in anderen Städten wird es vergleichbare Strukturen geben.

Alles was die Befürworter reden ist Unfug – wenn sie aber nicht öffentlich aussprechen wollen wo ihre eigentlichen Intentionen liegen, dann könnte ihr Wietpasding doch ein Scheinerfolg sein und die vergraulten normalen Coffeeshoptouristen wären blos ein Kolateralschaden… .

Sie pinkeln den großen Gras-Organisationen definitiv ans Bein. Das dumme ist, das sie nicht sehen, das sie keine Chance haben diese Organisationen zu knacken. Zu wenig Mittel – zu wenig Personal. Sie schaffen zwar Unruhe und verteilen die Drogengelder jetzt etwas gerechter an viel fragwürdigere Organisationen/Personen und öffnen so dem einfachen Konsumenten die Tür zu harten Drogen. Letztendlich werden sie aber im Kampf gegen die Organisationen vollends scheitern.

Die einzige Möglichkeiten diesen Organisationen das Handwerk zu legen ist… sie zu legalisieren… .
Kein Stromklau mehr – keine Steuerhinterziehung. Keine Mengenbeschränkungen (insbesondere nicht für Touristen). Das würde jeglichem illegalem Markt die Grundlage entziehen. Benachbarte Länder wären gezwungen sich „was zu überlegen“ ;-)

Für mich ist es nach Maastricht, Aachen, Lüttich +/- 10km gleich weit. Der Weg zu „meinem“ Shop geht durch alle drei Länder.
Ich bin regelmäßiger Shopkunde und kenne die Situation gut und lange. Die Unannehmlichkeiten die die Touristen bereiten machen sie durch das vor Ort gelassene Geld um ein vielfaches wett… So funktioniert Tourismus weltweit. Was bitte sollen die Leute in Mallorca sagen? Die haben mit ihren Touristen doppelt soviel Ärger beim halben Geld… .
Die niederländische Öffentlichkeit zweifelt massiv am Wietpas und dennoch ziehen die Befürworter das Ding mit fadenscheinigsten Erfolgsbegründungen durch.

Da muss eigentlich mehr hinter stecken! Es geht darum den Organisationen ans Bein zu pinkeln… Je nachdem wieviel Macht diese Organisationen in den Niederlanden wirklich haben… würde selbst ich es als legetim ansehen sie zerschlagen zu wollen – leider ist der eingeschlagene Weg langfristig zu tiefst kontraproduktiv.

Über mobo

Enttäuscht von der fehlenden Berichterstattung in den Mainstream-Medien über den Wietpas-Wahnsinn entschloss Stefan alias mobo sich, sein eigenes Ding zu machen und rief "Kein Wietpas!" ins Leben. Er hält Coffeeshops für ein schützenswertes Kulturgut. Hier kann man frei von Paranoia und der Angst vor Strafe in einem friedlichen Ambiente seinen Alltag vergessen. In seinem Privatblog mobos-welt.de bloggt er über das, was ihm bewegt. So ist auch die Idee zu "Kein Wietpas!" entstanden.

Veröffentlicht am 6. Juli 2012 in Essay und mit , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 20 Kommentare.

  1. Die Signale sind doch eindeutig: Das große Ziel ist es nicht, den Wietpas abzuschaffen, sondern viel weiter zu gehen: Eine komplette Legalisierung bei gleichzeitiger VERNUNFTBASIERENDEN staatlicher Regulierung würde extrem viel Probleme lösen und wahrscheinlich keine neuen Schaffen, ausser vielleicht für die organisierte Kriminalität. Leider ist es bis dahin ein sehr schwerer Weg. Erstaunlich ist dabei, dass gerade in den USA, die eigentlich nicht gerade für einen vernünftigen Umgang mit Drogenkriminalität stehen, momentan so viel tolles passiert (Das Zauberwort heisst Medical Marihuana) das man hoffen kann, dass diese Welle mal zu uns rüberschwappt. Sonst übernehmen wir ja auch jeden Scheiss von denen!

  2. GabaGabaHey

    Gut, das war aber auch ein Argument bei der Einführung dieses ominösen Passes. Um die Coffeeshops haben sich große kriminielle Vereinigungen gebildet, das war das Produkt des Hintertürenparadoxons. 1+1 = wo kann ich das hier verdiente Geld waschen. Europa wird sich auch hier wieder verennen, Populismus zieht Wähler an.
    Bevor ich bei nem Dealer oder auf der Straße kaufe oder illegale Organisationen bereichere, baue ich lieber selber ein zwei Pflänzchen an. Und dass diese Organisation, von der du sprichst, nur Soft-Drugs vertrieben hat, wage ich zu bezweifeln
    Warum gibt es eigentlich keine illegalen Schnapsdealer? Potzblitz, dass Zeugs ist legal.

    • „Warum gibt es eigentlich keine illegalen Schnapsdealer? Potzblitz, dass Zeugs ist legal.“
      Das ist auch ein recht gutes Argument für einen liberalisierten Verkauf in Coffeeshops an Volljährige. Denn ein oft genanntes Gegenargument dafür ist ja, dass dann Leute dort Gras kaufen würden um es an Jugendliche weiter zu verkaufen. Allerdings ist das ein echt kleiner Markt der bei entspechenden Strafen als Konsequenz keinen ausreichenden Gewinn erwirtschaftet und dadurch nicht wirklich attraktiv wird. Immerhin gibt es jetzt auch keine Schnapsdealer die für Jugendliche im großen Stil Alkohol kaufen, weil sie es selbst noch nicht können.

    • Ich denke mal, die organisierte Kriminalität hinter der Versorgung der Coffeeshops und der generellen Versorgung des Bedarfs an Cannabis ist kein homogener Verein, sondern es gibt verschiedene Ansichten. Und es gibt definitiv viele „Gangster“ die sehrwohl auf eine strickte Trennung zwischen Soft- und Harddrugs bestehen, denn es gibt noch einige Menschen, denen etwas an ihren Kunden liegt, selbst wenn sie in der Illegalität operieren.

  3. Ein sehr guter Artikel.
    Ich bin zwar selbst der Meinung, dass eine Mengenbeschränkung schon irgendwo sinnvoll sein kann um Problemkonsumenten nicht „zu viel“ zur Verfügung zu stellen. Es gibt natürlich auch andere Wege die gut funktionieren können. Ich habe z.B. schon ein oder zweimal erlebt wie in meinem alten Stammshop Käufer angesprochen wurden: „Hey du kaufst zum 3. mal die Woche 5g, sag mal ist alles klar bei dir ? Sollen wir mal ne Runde reden ?“.
    Das heißt man kann auch durch geschultes und verantwortungsvolles Fachpersonal dafür sorgen, dass Menschen die einen problematischen Konsumverhalten aufweisen, damit auch nicht allein gelassen werden. Diese machen zwar die absolute Minderheit aus aber wer für eine von Verantwortung geprägte Cannabiskultur steht, der sollte schon eingestehen, dass es auch hier Leute gibt die nicht damit klar kommen. Immerhin gibt es auch Leute die ihren Konsum von Fastfood, Internet oder Glücksspiel nicht regulieren können. Das kann zwar kein Grund sein die Sache für alle zu verteufeln aber ein verantwortungsvoller Umgang sollte immer im Vordergrund stehen. Auch wenn die meisten erwachsenen Nutzer ja wirklich in der Lage sind die Sache gut in ihr Leben zu integrieren und ihr Konsumverhalten selbst gut regeln.

  4. Hallo, Ich bin der Verfasser der obigen Aussagen und Thesen.

    GabaGabaHey gegenüber will ich noch mal bestätigen, das diese Organisation definitiv Harddrug frei war. Ich habe eine Situation mitbekommen, wie ein Ansprechpartner für 1kg-10kg Mengen seinen Job verloren hat weil er Wochenends auf dicke Hose machte und sich die Nächte mit MDMA „versüsste“… Keine Deals mit MDMA – nur Eigenkonsum. Der Mann verlor sofort seinen Job und damit mindestens 30.000 Gulden im Monat. ca. 1 Jahr später endete seine Kariere für viele Jahre in einem Deutschen Knast… Aufs heftigste gefeuerte Kunden die Hardrugbelastet waren habe ich mindestens 3 miterlebt.

    jgreen hat natürlich absolut Recht damit, das für Problemkonsumenten eine kontrollierende „Instutition“ ein absoluter Segen zijn kann. Das Niederländische Coffeshopsystem war wegen lieber Mitarbeiter dazu geeignet – in Kombination mit der Backdoorproblematik sind Coffeeshops unter Umständen aber doch ein ganz übles Ding. Ich meine nicht die Geselligkeit die wir da erfahren. Ich spiele auf den nächsten Beitrag an für den ich aber noch am recherchieren bin. Drugsrunners und Overlast an manch einer Strassenecke stehen im Zentrum der Betrachtung – an anderen Stellen spielt aber wirklich die laute Musik.

    • Ich möchte nur kurz bestätigen, dass der Autor des Gastbeitrages und der vorangegangenen Kommentaren in der Tat ein und die selbe Person sind.

  5. Ist ja schon traurig, wie kriminell und verantwortungslos sich viele Coffeeshops bzw. die Organisationen dahinter verhalten.
    Kann man denn nicht damit zufrieden sein, in Holland Gras zu verkaufen zu dürfen :((

    Durch die Hintertürproblematik, wenn ich sie richtig verstanden habe, liegt das Problem natürlich in der Sache selbst, denn dadurch sind Coffeeshops ja schon halbkriminell.

    • Die Coffeeshops sind ja dazu gezwungen in der Illegalität zu arbeiten. Wer kann es ihnen da verübeln, dass sie auch noch nebenbei „Schwarzarbeit“ betreiben?
      Es zeigt doch alles nur mehr, dass das Ganze System eine dringende Überarbeitung benötigt. Und zwar diesmal ZUGUNSTEN der Konsumenten und Anbieter und nicht zugunsten der konservativen Wählerstimmen.

      • Das kann man ihnen schon verübeln. Diese Leute wissen ganz genau, dass das großangelegte Schmuggeln und Verkaufen von Cannabis ein ganz anderer Tatbestand ist, als für den Eigenbedarf zu schmuggeln. In ihrer Geldsucht werden Streckmittel verwendet, es werden ausländische Leute (die Dealer) extrem in die Kriminalität getrieben indem hohe Gewinne versprochen werden usw., das wird unterstützt bzw. ermöglicht dadurch, das ist eine Sauerei. Es gibt ungerechte Gesetzte, klar, gegen die muß man sich einsetzen, aber das gehört nicht dazu, das ist kriminell.

        Als holländischer Coffeeshopbetreiber würde ich darauf achten, mich „besonders gut
        zu benehmen“, auch wenn das Hintertürproblem besteht, und nicht noch zusätzlich und hier in besonders schwerer Weise kriminell zu werden! Kein Wunder das vielen Leuten diese Coffeeshop-Mafia ein Dorn im Auge ist.

  6. Tja Elli, auch das ist wieder ein vielstschneidiges Schwert…

    „Kriminell“ – da stellt sich als erstes die Definitionsfrage.: Kann eine Pflanze die naturgemäß in diesen Breitengraden vorkommt in irgendeiner Art und Weise kriminell sein? Kann im christlich geprägten Okzident eine durch Gott erschaffene Lebensform illegal sein?
    Ich persönlich habe es nicht mit dem Herrn – aber wir alle leben und leiden unter, ganz massiv, christlich geprägten Rechtssystemen – also wollen wir den Glauben auch mal für uns argumentieren lassen… ;-)
    Der Herr hat uns den Hanf gegeben. Nur der Herr wird am Ende unseres Lebens entscheiden ob wir kriminell waren oder nicht. Der Umgang mit dem Hanf ist weder im AT noch im NT reglementiert. Gegenüber dem Herrn können wir also mit Hanf machen wozu wir Lust und Laune haben. Dazu gesellt sich das Gebot nichts zu tun was man nicht wünscht das es einem selbst geschehe.
    Eine Alkohol trinkende, christlich geprägte, Wertegesellschaft verbietet den geregelten Umgang mit Hanf obwohl sie nicht möchten das Gleiches mit Alkohol geschieht…
    Spätestens jetzt sind wir im Land der definitiven Scheinheiligkeit unserer Gesellschaft angekommen und die Frage ob Hanf kriminell sein kann ist für mich somit ganz klar mit NEIN beantwortet.

    Jetzt kommt das Backdoor… Nach dem Gesetz ALLES illegal in Holland. NULL Chance für einen Coffeeshop legal an das Gras zu kommen welches er geduldet à max. 5gr verkaufen darf. Jeder Logiker bekommt normalerweise das unendliche Kotzen wenn solche Gleichungen in die unendlichen Weiten der vollkommenen Sinnlosigkeit zeigen – doch der Bibeltreue bleibt regungslos – kein Hanf in der Bibel also auch keine Probleme am Himmelstor mit irdischem Backdoorhandel.

    Wie Ultraparadox das Ganze ist dürfte jedem klar geworden sein. An etwas Paradoxes reale Masstäbe à la „Verantwortung“ und „Kriminalität“ anzusetzen ist je nach IQ irgendetwas zwischen schusselig und gemeingefährlich…

    Zu den Handlungsweisen „meiner“ Organisation zwischen 1985 – 1990 kann ich nur sagen: „Verantwortungsvoller lässt sich paradoxe Kriminalität wahrscheinlich nicht betreiben“.
    Wobei „meine“ Organisation kein reiner Zulieferer von Coffeeshops war… Eher umgekehrt ;-)
    Das Dope im Shop kam natürlich von der Organisation… aber die Shops waren die Anlaufstelle für die Internationalen Kilokunden… mind. 4-8 Kunden kamen täglich über 2 Shops rein – wobei man bedenken muss, das 3/4 der Kunden nicht in die Shops brauchten da sie so oft kamen das ihnen die aktuelle Adresse für ihre Gewichtsklasse meist bekannt war. Ein bischen Rechnen? Besser nicht… ;-)

    Ich bin von diesem Wietpasthema mittlerweile so ange“fixt“, das mir meine 20 Jahre alten Hintergrundinfos absolut nicht mehr ausreichen. Mit Hochdruck arbeite ich aktuell daran ein aktuelles Bild der Lage zu bekommen – soviel vorweg: GANZ HEISSES EISSEN…

    • Wir sollten generell nicht so drauf schauen, was jetzt illegal ist und was nicht.
      Meiner Meinung nach ist die Dämonisierung von Cannabis, deren Konsumenten und deren Händler vollkommen an der Realität vorbei. Ich persönlich finde also den illegalen Handel vollkommen legitim, ganz egal was unser oder der Niederländische Vater Staat davon halten. Handel und Konsum wird sich so oder so nicht ausrotten lassen.
      Ich fände halt nur eine Welt erstrebenswerter, in der man ohne Angst Konsumieren und erwerben kann und mit legitimer Basis auch verkaufen kann.
      Ich kiffe so gerne in Coffeeshops, weil sie eine entspannte Atmosphäre bieten und vor allem das Kiffen völlig befreit von Angst und Paranoia ein ganz anderes ist, als mit. Und das will ich mir einfach nicht nehmen lassen!

      MoffMan, du bist auch weiterhin herzlich dazu eingeladen, weitere Gastbeiträge zu schreiben! Ich denke mal ich spreche für alle hier, wenn ich sage, dass wir uns drauf freuen!

  7. Was steht denn im Coffeeshop-Gesetz in den Niederladen woher die Shops ihr Weed beziehen können? Kann man das Gesetz irgendwo nachlesen?

  8. Interessante Aspekte zum Thema. Ob der Schlag gegen die „Organisationen“
    aber so gewollt war oder nun lediglich ein Seiteneffekt ist sei mal dahingestellt.
    Allerdings klingt das plausiebler als all die anderen Argumente die so aufgeführt werden…
    Aber warum wird das der Öffentlichkeit nicht auch so verkauft? Die Zustimmung
    in der Bevölkerung könnte doch erhöht werden wenn man damit Werbung machen
    würde das man der orgarnisierten Krimminalität einen Marktplatz zerstört.

    Was gegen die Theorie spricht ist das dieser Effekt eben nicht wirklich
    nachhaltig sein wird. Der Markt verschiebt sich eben von den Shops zu
    irgendwelchen privaten Adressen. Irgenwo hab ich gelesen das der offene
    Strassenverkauf nur ein vorübergehendes Phänomen sein wird. Irgendwann
    haben alle eine telefonnummer o. Adresse wo man sein weed kaufen kann.
    Ähnlich wie der großteil in Deutschland das macht. Ich kenn keinen der
    am Bahnhof nach einem Dealer suchen muß.

    Jenz

    • Zwei Gründe würden mir dazu einfallen, warum die Öffentlichkeit keinen reinen Wein eingeschenkt bekommt:

      1. Das paradoxe in der niederländischen Drogenpolitik ist DERART aus dem Ruder gelaufen… ZU PEINLICH sich dem der eigenen Bevölkerung zu stellen.

      2. Die Organisationen sind zu mächtig um sich in öffentlicher Konfrontation mit ihnen anzulegen.

      Wenn ich vorsichtig rechne und vorraussetze „meine“ Organisation hat erfolgreich bis heute weitergearbeit und ist wie eine ordentliche Firma auch ein wenig expandiert… dann steht der größten Maastrichter Organisation derzeit ein Gesamtvermögen von mind 2.5 Milliarden Euro (JA MILLIARDEN) eher aber 5 Milliarden zur verfügung (verteilt auf max. 200 Personen). Damals schon wurden in Geleen, Beek, Honsbroek „am laufenden Band“ Häuser gekauft…

      Wenn wir das alles auf das gesamte Land hoch rechnen… Gute Nacht!
      Mit den Banken die uns in die Krise gestürzt haben hat sich auch kein Staat wirklich angelegt! Ab einer gewissen Wirtschaftsmacht ist die Politik machtlos…

      Die Organisationen bzw. die Backdoor´s sind den Niederländern völlig aus dem Ruder gelaufen. Die einfachen Kiffer In- wie Ausländisch sind blos ein Kolateralschaden. Diskrimienierungs- und Datenschutzdebatten dienen einzig dazu von den wahren Dimensionen der fehlgeschlagenen niederländischen Drogenpolitik abzulenken.

      Die Coffeeshops Mitte der 70er einzuführen war goldrichtig. Die Zulieferung hätte an diesem Punkt sofort mit geregelt werden müssen. Durch dieses Versäumniss wird nun die uns bekannte Coffeeshopkultur in Gänze zusammenbrechen.
      Jetzt lässt sich für die Niederlande die Backdoorproblematik nicht mehr in legale Wege leiten – da hat die EU den Daumen drauf… 1976 wäre das noch ein „Klacks“ gewesen.

      Traurig aber wahr: Ein grob von Außen betrachtetes tolles System ist hinter der Fassade potthässlich.
      Die älteren unter uns werden sich noch an die Shops der 80er erinnern… keine Schranken, keine Grasdurchreichlöcher, keine Ausweiskontrolle, kein Photo etc. Mit dem Dealer an einem Tisch alles zum anfassen usw. usf.
      Die Coffeeshops haben auch nur noch wenig von dem was sie mal hatten…

      Nicht trauern! Nach Vorne schauen!

      Die nächsten positiven Impulse für den einfachen Kiffer werden aus Belgien und dem Coffeeshopfolgemodell der Niederlanden kommen.

      Die Belgier sind im Ernst eigentlich schon weiter wie die Niederländer. Wir dürfen 3gr. besitzen (auch aus dubioser Quelle), die darf die Polizei erfassen, wiegen, man muss sie uns aber zurück geben. Oder wir dürfen das Ergebniss EINER weiblichen Pflanze besitzen (eine Monster-SCROG kann man in 6 Monaten auf bis zu 500gr. aufblasen). Es gibt anonyme aber auch öffentliche CSC´s…
      Müssten nur noch Orte definiert sein an denem man die Geselligkeit der Coffeeshops ausleben darf – und etwas lockerere Mengenbestimmungen bei der Pflanzenzahl. Wenn der Staat sich dann noch drum kümmern würde das die Gelegenheitskiffer (für die sich eine CSC-Mitgliedschaft nicht lohnt) legal an ihre 3gr. kommen können – Fast alles wäre gut!

  9. Zu Punkt 1. Da könntest Du recht haben, es geht evtl. auch um Gesichtswahrung.
    Bei Interesse:
    http://www.encod.org/info/AANPAK-COFFEESHOPS-ONGELOOFWAARDIG.html

    Zu Punkt 2. Wie Du selbst schreibst legt man sich ja nun mit ihnen an. Öffentlich wäre
    das doch einfacher als wenn man das „im Hintergrund“ macht….Aber wer weiß…
    Der Vergleich mit den Banken ist an dieser Stelle vermutlich gar kein schlechter.

    Das das System nur von aussen gut aus sah ist mir persönlich auch erst durch die
    jetzige Situation so klar geworden. Klar hat man sich schonmal gefragt wo das ganze
    Dope wohl herkommt wo doch der Anbau genauso illegal ist wie in anderen Ländern.
    Selbst wenn man die Backdoor mal ausser acht lässt gingen da doch gewaltige
    Mengen über den Tresen. Ich hab im Roots/Oase mal 100 Leute in der Schlange
    stehen sehen, und das über Stunden… Wie pervers das ganze wirklich ist
    und wie verlogen das ganze „gedoogbeleid“ ist darüber hab ich vorher nie nachgedacht.

    Du hast vollkommen recht man hätte das ganze mit der Einführung der Coffeshops
    rechtlich sauber regeln müssen, hat man aber nicht da man eine Legalisierung
    wohl nie wirklich umsetzen wollte. Wenn ich mich recht entsinne wollte man die
    Strassendealer von der Strasse haben und hat deswegen eben 1-2 Augen zugedrückt.
    So sind sie aus dem Strassenbild verschwunden und die Volksseele hatte erstmal ruhe.
    Auch damals hat man schon versucht das Problem aus der Welt zu schaffen ohne
    das Gesicht zu verlieren. Eine Legalisierung wäre wohl ein solcher Gesichtsverlust
    gewesen.

    Schön das die Belgier auf einem guten Weg zu sein scheinen. Ich würde
    mir soetwas auch für D. wünschen. Aber hier ist die Prohibition so dermassen
    tief in den meisten Politikerköpfen verankert das ich wenig hoffnung habe das
    sich da etwas ändert. Zumindest nicht mittelfristig. Jede Partei die legalisierung
    im Programm hatte ist bisher daran gescheitert. Es kann eben nicht sein was
    nicht sein darf…:-(

    ——
    Um entspannte Coffeshops zu finden braucht man aber nicht in die 80er
    zurückreisen…“De Wedren“ in Nijmwegen ist so einer…;-) Kein Vergleich zu der
    Massenabfertigung in Venlo. Kein Nichtraucherschutz, kein Türsteher, helle und
    freundliche Atmosphäre dafür wenig Auswahl aber lekker!

    Jenz

  10. Gehört jetzt nicht wirklich zum Thema aber ich verlinke mal was. Vielleicht verirrt sich der ein oder andere ja nach Köln:
    http://cannabis-colonia-hanfdemo2012.xobor.de/f37-Koelner-Dampfparade.html

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